Zur Wochenmitte hatten beide Indizes - insbesondere der technologielastige Auswahlindex - nach der deutlichen Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed mit kräftigen Gewinnen geschlossen, wenn auch unterhalb ihrer Tageshochs. Die Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte hatte nicht übermässig überrascht, auch wenn es der grösste Zinsschritt seit fast 30 Jahren war - viele Beobachter hatten sogar einen noch grösseren Schritt prognostiziert.

Mit ihrer geldpolitischen Straffung wollen die US-Währungshüter die hohe Inflation bekämpfen, schüren aber auch die Angst vor einer Rezession. Fed-Chef Jerome Powell betonte zwar, dass ein so hoher Zinsschritt "natürlich ungewöhnlich" und nicht üblich sei. Gleichzeitig stellte er für Ende Juli eine erneute Anhebung um 0,5 oder 0,75 Punkte in Aussicht. Für die Fed ist es ein Drahtseilakt, die hohe Inflation zu dämpfen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum nicht zu sehr auszubremsen.

Unerwartet kam hingegen, dass die Schweizer Notenbank SNB mit einer deutlichen Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte dem amerikanischen Beispiel gefolgt ist. Dies könnte die Sorgen über das globale Wirtschaftswachstum weiter schüren und so wieder für einen Stimmungsumschwung sorgen, hiess es aus dem Markt. Derweil fiel die Leitzinserhöhung der Bank of England mit 0,25 Prozentpunkten erwartungsgemäss aus.

An den US-Börsen stand Tesla mit einem vorbörslichen Kursrückgang um fast vier Prozent im Fokus. Offenbar nahmen die Anleger dem Elektroautobauer die Anhebung seiner Fahrzeugpreise auf dem heimischen US-Markt übel.

Anteilsscheine von Abbott Laboratories verloren über zwei Prozent, nachdem der Konzern einen unwetterbedingten Produktionsstopp für Babynahrung an einem US-Standort berichtet hatte.

Für McDonald's ging es um rund ein Prozent bergab, womit sich die Aktie im schwach erwarteten Markt noch vergleichsweise gut hielt. Die Fastfood-Kette zahlt in Frankreich die Summe von 1,25 Milliarden Euro, um Ermittlungen wegen Steuerbetrugs zu entgehen.

Derweil ging es für Twitter-Papiere um knapp zwei Prozent hoch. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" dürfte Tesla-Chef Elon Musk bei einem anstehenden Gespräch mit Mitarbeitern sein Interesse an einer Übernahme des Kurznachrichtendienstes bekräftigen./gl/stk

(AWP)