Der Dow Jones Industrial stieg auf den höchsten Stand seit August und notierte 2,61 Prozent im Plus bei 33 361,14 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gewann 4,08 Prozent auf 3901,55 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 schnellte um 5,43 Prozent auf 11 383,66 Punkte hoch.
Die Verbraucherpreise in den USA sind im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,7 Prozent gestiegen, und damit weniger stark als Analysten erwartet hatten. Damit dürften die Märkte nun wieder darauf setzen, dass die US-Notenbank Fed weniger stark auf die geldpolitische Bremse tritt und die Zinszügel wieder etwas lockert. Die Fed hatte auf den letzten vier Sitzungen den Leitzins um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits auf der letzten Sitzung weniger starke Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, wenn auch noch kein Ende der Massnahmen.
"Die Inflation ist auf deutlichem Rückzugskurs", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Fed-Chef Powell habe Grund zum Durchatmen. "Wenn es zu keinen weiteren externen Schocks kommt, werden die Teuerungsraten im kommenden Jahr noch merklicher fallen", schrieb Gitzel. Für die Fed rücke also der Zeitpunkt, an dem sie von weiteren Zinsanhebungen absehen könne, näher.
Die Rally der Technologiewerte wurde angeführt von Amazon mit einem Plus von zehn Prozent. Die schwergewichteten Dow-Werte Apple und Microsoft stiegen um jeweils sechs Prozent, die Papiere des Softwarekonzerns Salesforce gewannen sieben Prozent.
Die Papiere von Altria büssten gegen den starken Markttrend 1,2 Prozent ein. Analyst Andrei Condrea von der Bank UBS senkte die Aktie des Tabakkonzerns von "Neutral" auf "Sell" und begründete dies mit einem anhaltenden Abwärtstrend auf dem heimischen Markt. Dazu komme das sich generell verschlechternde Konjunkturumfeld.
Beyond Meat schossen um mehr als 16 Prozent hoch. Der Quartalsverlust des Fleischersatzherstellers verfehlte zwar die Erwartungen, der Umsatz fiel aber höher als prognostiziert aus.
Die Aktien von Ralph Lauren gewannen 4,3 Prozent. Sie profitierten davon, dass die Modekette im zweiten Geschäftsquartal mehr verdient hatte als erwartet. Beim Umsatz legte das Unternehmen vor allem auf den asiatischen Märkten zu./edh/he
(AWP)