UBS: Ralph Hamers, Chef der UBS, will seine Bank in Sachen Digitalisierung vorwärtsbringen. Um das zu vollbringen, braucht es Personal mit anderen Qualifikationen. Doch zu einer Entlassungswelle soll das nicht führen. "Die Veränderungen erfolgen schrittweise, wir schulen unser Personal um", erklärt er im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Die natürliche Fluktuation und Pensionierungen täten ihr Übriges. Der Personalbestand von rund 75'000 Mitarbeitenden werde sich trotz der Digitalisierungsoffensive "kaum verändern". Es würden zwar in den neu digitalisierten Bereichen weniger Leute gebraucht, dafür aber mehr in der Beratung, so Hamers. (SaW, S. 14)
CREDIT SUISSE: Laut einem Bericht der "Sonntagszeitung" laufen der Credit Suisse die Mitarbeitenden davon. Die Bank versuche, ihre Angestellten mit Geld an sich zu binden, doch diese nähmen das Geld und verliessen die Bank danach trotzdem. So habe die CS besonders erfolgreichen Investmentbankern nach dem Greensill-Debakel Sonderzulagen gezahlt, um sie zu halten. Doch mehr als die Hälfte habe das Geld genommen und trotzdem gekündigt. Aber auch die Vermögensverwalter laufen der Bank offenbar davon. (SoZ, S. 36)
NOVARTIS: Die Investoren Andreas und Thomas Strüngmann, die als bedeutendste Privatinvestoren in Deutschland gelten, liebäugeln laut der "NZZ am Sonntag" mit einem Kauf der Novartis-Generikasparte Sandoz. Dadurch würden sie ihr einst an Novartis verkauftes Generikageschäft Hexal zurückerobern. Bereits im November kamen die Strüngmanns gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Wallenberg und deren Beteiligungsgesellschaft EQT Partners als mögliche Interessenten für Sandoz ins Gespräch. Nachdem Novartis diese Woche enttäuschende Finanzergebnisse für die Generika-Tochter vorgelegt hat, rechnen Finanzanalysten laut der Zeitung nun fest damit, dass Sandoz an eine Beteiligungsgesellschaft geht und nicht an die Börse gebracht wird. Die Voraussetzungen für einen Börsengang seien nicht gegeben, zitiert die Zeitung den bekannten Pharma-Analysten Michael Nawrath. Er gehe davon aus, dass Sandoz zu einem Verkaufspreis von 15 bis 18 Milliarden US-Dollar den Besitzer wechseln könnte. Laut der NZZ am Sonntag liege das für die Familien Wallenberg und Strüngmann im Bereich des Machbaren. (NZZaS, S. 25)
SWISSCOM: Die Swisscom arbeitet laut der "NZZ am Sonntag" an einer radikalen Lösung, um die gehäuften Netzunterbrüche zu beheben. Der designierte Konzernchef Christoph Aeschlimann sagte gegenüber der Zeitung, die Swisscom baue ergänzend zum bestehenden Kernnetz ein zweites. Die Absicht dafür sei bereits 2019 formuliert worden, also schon vor den Störungen. Mit der Umsetzung angefangen habe das Unternehmen 2020. "Ziel ist es, die historisch gewachsenen und komplexen Netzlandschafen radikal zu vereinfachen", wird Aeschlimann zitiert. (NZZaS, S. 31)
AXPO: Axpo-Chef Christoph Brand warnt im Interview mit der "NZZ" vor einem Strommangel in der Schweiz. "Bis 2025 ist das Problem nicht akut. Ab dann könnten neue EU-Regeln die Importfähigkeit der Schweiz massiv reduzieren", sagt er. Wenn zusätzlich Sonne und Wind keinen Strom lieferten oder ein Kernkraftwerk ausfalle, könnte es zu einer "schwierigen Situation" kommen. "Die Sorge [über Stromlücken] ist deshalb berechtigt - erst recht, wenn man noch weiter in die Zukunft blickt", so Brand. Um mehr Strom vom Sommer in den Winter zu bekommen, seien vier Massnahmen nötig: Aufrechterhaltung der Wasserkraft, ein "massiver Ausbau der Photovoltaik", weiterhin Import aus dem Ausland und "viertens wird es wohl ohne Gaskraftwerke nicht gehen". Die Diskussion um neue Atomkraftwerke sieht Brand hingegen nur als Wahlkampfgetöse. (NZZ, S. 23)
VINCENZ-PROZESS: Die Geschäftsleitung der früheren Raiffeisen-Führung unter Bankchef Pierin Vincenz erhielt während Jahren einen grossen Teil ihrer Salärzahlungen über ein externes Anwaltskonto. Nun zeigt sich, dass auch der Leiter der internen Aufsicht Teile seines Monatslohns und den gesamten Bonus über dieses Konto des Anwaltsbüros von Eugen Mätzler erhielt. Gemäss "NZZ am Sonntag" sollen so über 3 Millionen Franken an den Revisor geflossen sein. Der damalige Leiter des Prüf- und Risikoausschusses, der fachlich für ihn zuständig war, bestätigt die Höhe von dessen Entschädigung. Er habe aber nicht gewusst, über welche Kanäle diese ausbezahlt wurde. Dass hier das Mätzler-Konto involviert war, erachtet er als "No-Go". Die so gehandhabte Bezahlung ist heikel und dürfte Wasser auf die Mühlen von Vincenz' Verteidiger Lorenz Erni im laufenden Strafrechtsprozess sein. (NZZaS, S. 29)
SWISS: Viele Kabinenangestellte der Swiss sind laut einem Bericht des "Tagesanzeigers" auf der Suche nach einem neuen Job. Weil viele Mitarbeitende wegen der Pandemie oder fehlender Impfung entlassen und mehr als gedacht freiwillig gingen, setze sie das noch vorhandene Personal und setzt "effizient" ein. So hätten die Mitarbeitenden kürzere Ruhezeiten, was zur Übermüdung führe. Zudem seien auf Langstrecken weniger Mitarbeitende eingeteilt als vor der Krise. Die Swiss entgegnet, die gesamtheitliche Bestandessituation in der Kabine sei aktuell nicht kritisch und die Einsatzbedingungen lägen innerhalb der gesetzlichen und gesamtarbeitsvertraglichen Limiten. Ausfälle wegen Omikron hätten die Situation in den letzten Wochen allerdings verschärft. (TA, S. 9)
FLUGGESELLSCHAFTEN: Nach zwei Jahren Malaise rüsten die Airlines wieder auf, um sich auf steigende Nachfrage vorzubereiten. Bis im Sommer wollen diverse Airlines, darunter auch die Swiss oder die Easyjet, deutlich ausbauen, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Dabei profitieren sie von einer günstigen Ausgangslage, denn die Menschen haben sich bisher mit Buchungen zurückgehalten und gleichzeitig ein grosses Nachholbedürfnis nach Fernreisen. Somit könnte es innert kürzester Zeit zu einem Run auf Flugtickets kommen. Im Vorteil dürften jedoch Budget-Airlines sein wie Easyjet, Ryanair, Wizz Air oder die Lufthansa-Tochter Eurowings. Denn sie konzentrieren sich auf Europa und Touristen und leiden somit weniger darunter, dass Geschäftsreisen nach wie vor wegfallen. Sie dürften versuchen, Marktanteile zu gewinnen, zitiert die Zeitung einen Experten. (NZZaS, S. 27)
POST: Die Vorlage zum Mediengesetz ist umstritten. Für die normale Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften sollen zusätzliche 30 Millionen Franken gesprochen werden. Das Ziel: Die Verlage damit entlasten. Heute tragen die Verlage einen Teil der Kosten der Zustellung, der andere Teil wird von der Post finanziert, als Teil der Grundversorgung. Nun zeigen Recherchen der "Sonntagszeitung", dass die Post die Preise für die Zustellung auf dieses Jahr hin erhöht hat. Und sie wird sie in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Ein Teil der zusätzlich vorgesehenen Millionen landet somit direkt bei der Post - und soll dort das jährlich entstehende Defizit stopfen. (SoZ, S. 37)
SBB: Laut der "Schweiz am Wochenende" werden wegen der roten Zahlen bei der SBB manche Bauprojekte zurückgestellt. So stehe etwa der Bau des Brüttener Tunnels für 2,4 Milliarden Franken, der die Strecke Zürich-Winterthur entlasten soll, kurz vor dem Aufschub. Solche Pläne hätten nun die Finanzkommission des Ständerats aufgeschreckt. Sie fürchte um die Handlungsfähigkeit der Bahn und fordere den Bundesrat deshalb auf, die Covid-Verluste bei der SBB als ausserordentlich zu betrachten und weitere Gelder für die Infrastrukturprojekte der SBB bereitzustellen. Auch bürgerliche Ständeräte setzten sich dafür ein. (SaW, S. 13)
XXXLUTZ: Im Herbst 2019 übernahm XXXLutz die Pfister-Filialen sowie sechs Interio-Geschäfte der Migros. Diese wurden später in die Discountmarke Mömax umgewandelt. Jetzt zeigt sich: Die Übernahmelust des österreichischen Möbelhändlers hinterlässt in der Schweiz erste Spuren, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Mömax-Mitarbeitende klagen über schlechte Vertragsbedingungen, ein "toxisches Arbeitsklima", "psychischen Stress" oder "mangelnde Wertschätzung". Zudem wird das provisionsbasierte Lohnmodell kritisiert. Zusätzlich zum Basislohn erhalten die Verkäufer 1 Prozent des Verkaufspreises auf jedes verkaufte Produkt. Mömax Schweiz reagiert auf die Kritik an Lohnmodell und Arbeitsklima: Die Gehälter der Beschäftigten im Verkauf seien im Durchschnitt nicht gesunken. (SoZ, S. 35)
SCHWEIZER WIRTSCHAFT: Laut dem Ökonomen Jan-Egbert Sturm, KOF-Chef und Mitglied der Covid-Taskforce, hat die Covid-Krise unsere Wirtschaftsordnung nie in Frage gestellt. Das sagt er im Interview mit dem "Sonntagsblick". Die Schweiz sei vergleichsweise gut durch die Krise gekommen wegen ihrer Wirtschafsstruktur. "Viele Tätigkeiten konnten relativ einfach ins Homeoffice verlagert werden. Zudem haben sich wichtige Industriebranchen als widerstandsfähig und pandemieresistent erwiesen, allen voran der Pharmabereich", sagt er. Ausserdem habe der Bundesrat nie die gesamte Wirtschaft lahmgelegt wie andernorts. (SoBli, S. 20)
LÖHNE: Das Lohn-Tabu in der Schweiz ist am Bröckeln. Nach dem Vorbild von Schweden wagt sich nun erstmals eine Firma mit 1000 Angestellten, sämtliche Gehälter offenzulegen. Es handelt sich um die Familie Wiesner Gastronomie, welche 34 Restaurants betreibt. Dazu gehören mehrere Ketten wie das Nooch Asian Kitchen. "Wir haben nichts zu verheimlichen - das gilt auch für uns als Inhaber", erklärt Co-Chef Manuel Wiesner gegenüber der "NZZ am Sonntag". "Wir sind überzeugt, dass wir für unsere Branche faire Löhne zahlen." Auch das eigene Salär von 245'000 Franken hat Wiesner gegenüber der Belegschaft transparent gemacht. (NZZaS, S. 23)
TEUERUNG: Schweizer Getreidebauern haben nach Berichten über steigende Preise von Backwaren, die auf höhere Getreidepreise zurückgeführt wurden, Stellung bezogen. In Wahrheit sei der Getreidepreis kaum gestiegen. Die "Schweiz am Wochenende" geht deshalb der Frage nach, wo denn nun die Preissteigerungen stattfinden. Normalerweise erhalten Bauern für Ihr Getreide nach der Ernte im Herbst einen mehr oder weniger festgelegten Preis. Falls das Getreide von den sogenannten Vermarktern aber teurer an die Müller verkauft werden kann, erhalten sie im Frühling einen Zuschlag. Und diesmal - anders als in anderen Jahren - könnte das tatsächlich der Fall sein, denn die Ernte war etwa 30 Prozent kleiner als sonst. Doch der Getreidepreis an sich macht nur rund 13 Prozent des Gipfelipreises aus. Laut den Bäckern schenken auch die steigenden Energie- und Verpackungspreise ein. (SaW, S. 11)
GETRÄNKE: Weil die EU Massnahmen zur Bekämpfung des Plastikmülls ergriffen hat, müssen auch Schweizer Getränkehersteller wie Rivella, die in die EU verkaufen, künftig andere Flaschendeckel einsetzen. Die Verschlüsse dürfen ab 2024 nicht mehr abnehmbar sein, wie die "Sonntagszeitung" berichtet. Laut einer Sprecherin von Rivella prüfe man im Unternehmen dafür aktuell verschiedene Optionen. Auch der Süssmostproduzent Ramseier bereites sich auf die Anpassungen vor, obwohl er fast nur in der Schweiz verkauft, wo die EU-Regeln nicht greifen. Doch man gehe davon aus, dass für den Schweizer Markt ab 2024 praktisch keine anderen Deckel mehr erhältlich seien. Davon geht auch Michael Krueger aus, Chef des Schweizer Unternehmens Corvaglia, einem der weltweit grössten Hersteller von Getränkedeckeln. (SoZ, S. 41)
CORONA: Betreiber von Corona-Testcentern rechnen mit einem Umsatzeinbruch von bis zu einem Drittel, sollte die Zertifikatspflicht fallen, schreibt die Sonntagszeitung. "Die Tests für ein Zertifikat machen derzeit zwischen 20 und 30 Prozent des Volumens aus", sagt Guido Greulich, dessen Firma City Integration Switzerland sieben Testcenter betreibt. Der Bundesrat hat vergangene Woche die Abschaffung der Zertifikatspflicht in die Vernehmlassung gegeben. Ab dem 17. Februar könnten dann auch Ungeimpfte ohne Zertifikat in Restaurants oder Kinos und bräuchten entsprechend keinen Test mehr. Für die Testcenter-Betreiber könnte es sogar noch schlimmer kommen. Denn laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sei derzeit unklar, ob der Bund auch in Zukunft die Testkosten übernimmt. "Diese Frage muss der Bundesrat entscheiden", heisst es vom BAG. (SoZ, S. 37)
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(AWP)