In der laufenden Woche haben die Erdölpreise ihren schwachen Jahresstart fast wettgemacht. Seit Montag ist der Brent-Preis um etwa sechs Dollar je Barrel gestiegen. Gründe für die Preisaufschläge sind unter anderem Hoffnungen auf eine konjunkturelle Stabilisierung in China. Mit der konjunkturellen Belebung nach dem Ende der harten Corona-Massnahmen rechnen Experten mit einem Anstieg des Ölverbrauchs in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt.
So dürfte auch die Nachfrage aus dem chinesischen Verkehrssektor anziehen. "Immerhin erwartet ein hochrangiger Offizieller der chinesischen Regierung eine Verdopplung des Reiseaufkommens zu den Neujahrsfeierlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr", schreibt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch in einer Analyse. Die erwartete wirtschaftliche Erholung könne nun früher kommen als bisher erwartet. "Zusätzlich unterstützt durch eine konjunkturbedingte Festigung der Ölnachfrage in den OECD-Ländern drohte am Markt ohnehin schon eine empfindliche Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte."
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Rohstoffexperten dürfte die tägliche Nachfrage nach Rohöl in China in diesem Jahr um 800 000 Barrel steigen. Das dürfte dann zu einer rekordhohen Nachfrage von etwa 16 Millionen Barrel pro Tag führen./jsl/men
(AWP)