Mit den Gewinnen seit Donnerstag haben die Erdölpreise ihre Verluste aus der ersten Wochenhälfte nahezu vollständig ausgleichen können. Für Belastung hatte vor allem der stärkere Dollar gesorgt, da er das in der US-Währung gehandelte Rohöl für Interessenten aus anderen Währungsgebieten rechnerisch verteuert. Die Nachfrage von dort geht daher tendenziell zurück.
Hintergrund der Dollar-Stärke ist vor allem die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen stärker anheben könnte als bisher erwartet. Denn die hohe Inflation geht in den USA wie auch andernorts nur langsam zurück. Zudem hat sich die Konjunktur in vielen grösseren Volkswirtschaften besser geschlagen als angesichts der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs befürchtet worden war.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank wird das jüngste Auf und Ab am Ölmarkt durch zwei weitere Themen bestimmt: die Erholung der chinesischen Ölnachfrage und das Angebot Russlands. Aus Russland habe es zuletzt Hinweise gegeben, dass die Angebotsausfälle begrenzt seien, heisst es in einer Analyse der Commerzbank. "Das liess den Brentölpreis zuletzt fast auf 80 Dollar zurückrutschen, zumal gleichzeitig in den USA die Lagerbestände eine reichliche Versorgung des Marktes signalisierten."/jkr/jsl/nas
(AWP)