Unter denen nach dem Hack im Darknet veröffentlichten Informationen befänden sich einzelne Zustelladressen aus den Kantonen Aargau, Solothurn und Basel-Landschaft, teilten die Tamedia-Titel in ihrer Freitagsausgabe mit. Bei den 2019 erfassten Daten handle es sich um öffentlich zugängliches Material wie Vornamen, Namen und Adressen.
"Blick" hatte in der Nacht auf Freitag auf seinem Onlineportal angekündigt, dass sich postalische Abonnentendaten von "Blick" und "SonntagsBlick" aus den genannten Kantonen unter den veröffentlichten Daten aus dem Hack befanden.
CH Media: Haben kein Lösegeld bezahlt
Die Hacker haben laut CH-Media-Chef Michael Wanner mit der Veröffentlichung weiterer Daten in den nächsten Tagen gedroht. "Wir werden die veröffentlichten Daten laufend analysieren, und je nach Erkenntnissen und Sensitivität der Informationen werden wir die betroffenen Personen direkt informieren", sagte er in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit seinen Zeitungen. Das Unternehmen habe kein Lösegeld gezahlt. Zur Höhe des geforderten Betrags machte er keine Angaben.
Angriff am 24. März entdeckt
Der Angriff auf die IT-Infrastruktur der NZZ-Mediengruppe, von der auch CH Media IT-Dienstleistungen bezieht, war am 24. März entdeckt worden. In der Folge mussten die drei Titel "Aargauer Zeitung", "Luzerner Zeitung" und "St. Galler Tagblatt" vorübergehend auf die unterschiedlichen Regionalteile, sogenannte Splitausgaben, verzichten. Die "Neue Zürcher Zeitung" erschien an einzelnen Tagen ebenfalls reduziert.
Am Mittwoch veröffentlichte die verantwortliche Hackergruppe Play Unternehmensdaten von CH Media im Darknet. Die zu CH Media gehörenden Unternehmen AZ Vertriebs AG und VS Vertriebs GmbH sind auch für die Zeitungszustellung für die Abonnenten von "Blick" und "SonntagsBlick" zuständig, wie "Blick" schrieb. Die AZ Vertriebs AG ist laut Tamedia auch ein Zustelldienst ihrer Zeitungen.
(AWP)