Die Schwäche des Euro zeigte sich nachdem der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung wegen des Ukraine-Kriegs ausgerufen hatte. Das EUR/CHF-Paar tauchte am Vormittag unter die 0,96-Marke und notierte zuletzt bei einem neuen Allzeittief von 0,95255. Das bisherige Allzeittief hatte bei 0,95305 Franken gelegen. Der US-Dollar bewegte sich zum Schweizer Franken derweil kaum. Der Greenback wird zu 0,9547 Franken gehandelt.
Die Talfahrt des Euro-Franken-Kurses dürfte wohl nicht so schnell Halt machen, zumal für den morgigen Donnerstag ein deutlicher Zinserhöhungsschritt um 75 Basispunkte der Schweizer Nationalbank (SNB) erwartet wird. Dieser Schritt dürfte gemäss Devisenexperten die Rolles des Franken als sicherer Währungshafen stärken.
Nebst den Truppenverstärkungen kündigte Putin an, so genannte "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich infolgedessen weiter eintrüben.
Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird überwiegend mit einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst ein noch grösserer Schritt wird an den Märkten nicht ganz ausgeschlossen. Die Marktreaktion hängt laut Dekabank auch von den Kommentaren von Notbankchef Jerome Powell und von der Revision der Konjunkturprognosen sowie den Projektionen für die Leitzinsen ab.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87335 (0,87395) britische Pfund und 142,66 (143,34) japanische Yen fest.
Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1667 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag.
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(AWP)