Gegenüber dem Franken hat der Euro im Tagesverlauf markant zugelegt. Derzeit wird er zu 0,9664 gehandelt, am Mittag waren es noch 0,9565 und am Morgen gar 0,9565 Fr. Auch zum Dollar schwächelt der Franken. Der US-Dollar hat sich zuletzt auf 0,9864 verteuert, am späten Nachmittag waren es 0,9841 und am Morgen 0,9797.
Der starke Preisauftrieb in der Eurozone hält an. Im September legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Die Rate fiel etwas höher als erwartet aus.
"Der unterliegende Preisauftrieb wird kaum nachlassen", kommentierte Christoph Weil, Ökonom bei der Commerzbank. "Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen für eine deutliche Verstärkung des Lohnauftriebs." Um die Inflation zu brechen, werde die EZB die Leitzinsen weiter kräftig erhöhen müssen. Bis zum Frühjahr 2023 erwartet Weil eine Anhebung des Einlagensatzes auf 3,0 Prozent.
Trotz der erwarteten Zinserhöhungen bleibt der Euro angeschlagen. Schliesslich fielen Konjunkturdaten aus der Eurozone zuletzt schwächer aus als in den USA. Die Leitzinsen könnten möglicherweise also nicht so deutlich steigen wie dort. Die bisherige Abhängigkeit von russischer Energie und die Nähe zum Ukraine-Krieg machen die europäische Wirtschaft anfälliger.
la/he
(AWP)