Zum Franken notiert der Euro am Mittag noch bei 0,9943 Franken nachdem er zuvor bis auf ein Tief von 0,9924 abgerutscht war. Am Morgen hatte die europäische Währung noch über einem Franken notiert. Schwächer hatte der Euro bisher lediglich 2015 in den Turbulenzen um die Aufhebung des Euro-Mindestkurses notiert.
Derweil hat der US-Dollar auch zum Franken an Wert gewonnen. Am Mittag kostete er 0,9651 Franken nach 0,9600 im frühen Handel. Die US-Währung profitiert von der teils sehr trüben Stimmung an den Finanzmärkten - von Anlegern wird er als sichere und vor allem liquide Alternative geschätzt. Hinzu kommt, dass die US-Notenbank Fed wesentlich entschlossener auf die hohe Inflation reagiert als etwa die Europäische Zentralbank (EZB).
Konjunkturdaten zeichnen derweil weiter ein negatives Bild für die Eurozone. Die Unternehmensstimmung fiel im Juni auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten, wie S&P Global mitteilte. Ein Argument für den schwachen Euro lautet, dass Europa wesentlich stärker von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen sei als die USA. Als entscheidender Grund wird die hohe Abhängigkeit vieler europäischer Länder von russischen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas genannt.
Während die Federal Reserve ihren Leitzins schon mehrfach und deutlich angehoben hat, hat es die EZB bisher nur zu einer Ankündigung geschafft. Mitte Juli soll der Zins erstmals seit elf Jahren steigen, allerdings absehbar um lediglich 0,25 Prozentpunkte. Auch die Schweizer Notenbank SNB hat zur Bekämpfung der Inflation bereits vor der EZB eine Leitzinserhöhung um 0,50 Prozent vorgenommen.
/bgf/jsl/jha/tp/kw
(AWP)