Gegenüber dem Franken hat der Euro nach einer leichten Erholung am Vortag wieder deutlich an Wert eingebüsst. Das Euro-Franken-Paar wird mit 0,9715 gehandelt. Zeitweise sah es so aus, als ob der Euro auch die Schwelle von 0,97 Franken unterschreiten würde. Zum Dollar notiert der Franken etwas fester bei 0,9568.

Schwache Konjunkturdaten aus den USA belasteten den Dollar nur kurzzeitig. Die US-Wirtschaft rutschte im Frühling in eine technische Rezession. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal laut einer ersten Schätzung auf das Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent. Da die US-Wirtschaft schon im ersten Quartal um annualisiert 1,6 Prozent geschrumpft ist, ist die Definition einer technischen Rezession erfüllt.

Die Erwartungen an weitere deutliche Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed wurden so etwas gedämpft. "Die US-Notenbank wird sich derweil nicht aus der Ruhe bringen lassen", erwartet allerdings Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Er rechnet angesichts der hohen Inflation mit weiteren spürbaren Zinserhöhungen. "Allerdings dürfte aufgrund des Rückgangs der Bauinvestitionen eine neuerliche Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte im September vom Tisch sein." Höhere Zinsen stützen tendenziell eine Währung.

Die Fed hatte zuletzt am Mittwoch den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Dollar war aber trotzdem unter Druck geraten. Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell hatten den Dollar belastet. Er stellte zwar weitere Zinserhöhung in Aussicht. Allerdings machte Powell den künftigen Kurs von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung abhängig.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83586 (0,84138) britische Pfund und 137,26 (138,89) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1750 Dollar gehandelt. Das waren 16 Dollar mehr als am Vortag.

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(AWP)