Auch zum Franken hat sich die Gemeinschaftswährung abgeschwächt und kostet aktuell 0,9898 Franken nach 0,9919 am Morgen. Im Tief fiel der Euro bis auf 0,9876 Franken. Derweil wird der Dollar höher und zwar zu 0,9724 Franken gehandelt nach 0,9688 Franken im frühen Handel.
Im Verlauf rückte die italienische Politik in den Mittelpunkt: Am Abend wurde bekannt, dass der Ministerpräsident Mario Draghi bei einer Vertrauensabstimmung im Senat eine herbe Klatsche kassiert hat. Er gewann zwar die Abstimmung, seine grossen Regierungsparteien Lega, Forza Italia und die Fünf-Sterne-Bewegung stimmten jedoch nicht mit ab. Damit ist es wahrscheinlich, dass er erneut seinen Rücktritt bei Staatschef Sergio Mattarella anbieten könnte.
Zusätzlich hielt am Mittwoch die Unsicherheit bezüglich der russischen Gaslieferungen an. Weiterhin ist unklar, ob und in welchem Umfang am Donnerstag die Gaslieferungen aus Russland nach Abschluss der regulären technischen Überprüfungen an der Ostseepipeline Nord Stream 1 wieder aufgenommen werden. Auch steht angesichts der verhängten Sanktionen die Frage im Raum, ob und wann Russland eine in Kanada reparierte und als notwendig bezeichnete Turbine zurückerhält.
Die Anleger blickten ansonsten auch schon auf die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung am Donnerstag - mit der wohl ersten Zinserhöhung seit elf Jahren, bei der die Höhe aber noch unklar ist. Bereits am Dienstag hatte die Aussicht auf einen deutlichen Zinsschritt zur Bekämpfung der hohen Inflation den Euro in die Höhe schnellen lassen. Eine Anhebung um wenigstens 0,25 Prozentpunkte gilt angesichts starker Signale der Zentralbank als ausgemachte Sache. "Eine Zinserhöhung von 0,5 Prozentpunkten wäre vernünftig", schrieb Marko Behring, Leiter der Vermögensverwaltung bei der Fürst Fugger Privatbank.
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(AWP)