Der Euro erholte sich jedoch im Tagesverlauf grösstenteils von seinen Verlusten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 0,9615 Dollar. Sie notierte damit etwas niedriger als im frühen asiatischen Handel.

Auch zum Franken sackte der Euro in den frühen Morgenstunden bis auf ein weiteres Rekordtief bei 0,9405 Franken ab. Mittlerweile hat sich der Kurs aber bis auf 0,9562 Franken erholt. Der Dollar notiert am Abend mit 0,9943 Franken nun klar über der Marke von 99 Rappen. Zeitweise war der Kurs bis auf 0,9966 geklettert, nachdem er in der Nacht zeitweise noch unter 0,98 gelegen hatte.

Der Dollar profitiert schon seit längerem von den aktuellen Krisen und den geopolitischen Risiken. Vor allem der Krieg in der Ukraine mit der Möglichkeit einer gefährlichen Eskalation und die drohende Energiekrise in Europa treibt die Anleger seit Wochen verstärkt in die als sicher geltende Weltleitwährung.

Neben der Dollar-Stärke leidet der Kurs des Euro nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch unter den Folgen des politischen Rechtsrucks in Italien. In der drittgrössten Volkswirtschaft der Eurozone haben rechtsnationale Kräfte die Wahl gewonnen, was an den Märkten die Sorgen um den Zusammenhalt in der Eurozone und der Europäischen Union schürt. Nach Einschätzung von Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, fiel die Reaktion des Eurokurses auf die Italien-Wahl allerdings moderat aus, da das Wahlergebnis weitgehend erwartet worden sei.

Pfund unter Druck

Besonders stark unter Druck geriet das britische Pfund und knüpfte an seine deutlichen Verluste vom Freitag an. Am Montag fiel der Kurs im Handel mit dem US-Dollar kurz abrupt auf ein Rekordtief von 1,0350 US-Dollar. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung unter Premierministerin Liz Truss beunruhigte die Finanzmärkte.

Nach Einschätzung von Experten der Dekabank dürfte die Steuerreform den britischen Schuldenberg auf Sicht der kommenden fünf Jahre um etwa 400 Milliarden Pfund erhöhen. Ein finanzpolitischer Kurs, der vielen Anlegern am Devisenmarkt grosse Sorgen bereitet. "Die Marktbewegungen sind ein klares Misstrauensvotum gegen die Politik der neuen Regierung", schreibt die Dekabank. Allerdings erholte sich auch das Pfund im Tagesverlauf grösstenteils von seinen Verlusten.

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(AWP)