Am Vortag hatten Negativ-Schlagzeilen aus Europas Bankensektor die Anleger in die als sicher geltenden US-Staatspapiere getrieben. Auslöser war ein Kurssturz bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse nach Bemerkungen eines Grossaktionärs aus Saudi-Arabien. Inzwischen hat sich die Credit Suisse aber milliardenschwere Kreditlinien der heimischen Notenbank gesichert. Zudem griffen mehrere grosse Banken in den Vereinigten Staaten der unter Druck geratenen US-Bank First Republic mit Kapitalspritzen unter die Arme.

Die Währungshüter der Eurozone hatten den Leitzins zwar wie erwartet um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba verwies aber darauf, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Erhöhungen festgelegt habe. "Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren." Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets rechnen die Anleger trotz der weiter hohen Inflation in Zukunft sogar mit einer Zinspause. Steigende Zinsen begünstigen festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen gegenüber Aktien./gl/jha/

(AWP)