Seit Mitte Dezember müht sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer an der 14 000-Punkte-Hürde ab. Die nach dem Jahrestief Ende September begonnene Aufholjagd des Dax hatte geendet, als die Notenbanken in den USA und Europa unter Verweis auf die Inflation deutlich machten, dass ein Ende ihres Zinserhöhungszyklus vorerst nicht in Sicht ist.
Auch an anderen europäischen Börsen kam es überwiegend zu festeren Kursen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,42 Prozent höher bei 3832,89 Punkten. Der französische Cac 40 kletterte um 0,70 Prozent auf 6550,66 Zähler nach oben. An der Londoner Börse wurde nicht gehandelt. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende 0,40 Prozent höher.
Neuigkeiten aus China sorgten für eine etwas optimistischere Börsenstimmung. Nachdem die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft durch die ersten Lockerungen von einer starken Corona-Welle erfasst wurde, wird gehofft, dass die Pandemie - und damit auch die wirtschaftlichen Belastungen - etwas früher als gedacht endet. Da sich zuletzt auch die Kreditbedingungen in China deutlich verbessert hatten, lässt dies laut Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets zusätzlich auf eine schnelle Wirtschaftserholung hoffen.
Aus Branchensicht profitierten europaweit und auch im Dax vor Aktien von Autoherstellern von den Aussichten in China. Die Papiere von Porsche AG stiegen als Spitzenreiter im deutschen Leitindex um 2,5 Prozent. Die Titel von BMW , Volkswagen und Mercedes-Benz gewannen zwischen 0,2 und 0,9 Prozent.
Zweitstärkster Dax-Wert waren Siemens Energy mit plus 2,1 Prozent. Der Energiekonzern kündigte an, für ein Mitarbeiter-Aktienprogramm eigene Papiere im Wert von bis zu 130 Millionen Euro zurückzukaufen.
Im MDax gewannen die Anteile von Rheinmetall 1,9 Prozent. Nach den Verlusten vom Freitag knüpften sie wieder an ihre Erholungsbewegung der Vorweihnachtswoche an. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf gehören sie mit einem Plus von etwas über 130 Prozent zu den unangefochtenen Favoriten der Anleger. Deutschland und andere westliche Länder hatten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ihre Wehretats massiv aufgestockt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,36 Prozent am Freitag auf 2,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,19 Prozent auf 125,91 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,95 Prozent auf 133,40 Punkte.
Der Euro kostete 1,0657 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0624 Dollar festgesetzt./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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