Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büsste 0,5 Prozent auf 4215,75 Punkte ein. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,5 Prozent nach unten. Dagegen stieg der britische FTSE 100 dank starker Rohstoffwerte um 0,5 Prozent. Der New Yorker Dow Jones Industrial sackte zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten ab, erholte sich aber wieder auf zuletzt plus 0,2 Prozent.

Zuvor wurde bekannt, dass sich die Stimmung in der US-Industrie - gemessen am Einkaufsmanagerindex ISM - im Februar weniger als erwartet aufgehellt hat. Börsianer verwiesen zudem darauf, dass die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erstmals seit November wieder über die Marke von vier Prozent gestiegen ist. Dies werde als Zeichen dafür gewertet, dass die Warnungen der US-Notenbank Fed vor längerfristig höheren Zinsen endlich am Markt ankämen, hiess es.

"Der Druck weiter steigender Renditen am US-Anleihemarkt erstickt derzeit jede aufkommende, positive Dynamik an der Wall Street im Keim, und dieser Sogwirkung kann sich auch der deutsche Markt nur schwer entziehen", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.

Im Februar lagen die deutschen Verbraucherpreise nach ersten Berechnungen um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der erwartete Rückgang der Rate sei somit ausgeblieben, schrieb Jörg Zeuner, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Union Investment. Die aktuellen Teuerungsdaten vertieften zusammen mit den höher ausgefallenen Zahlen aus Frankreich und Spanien die Sorgenfalten der europäischen Währungshüter.

Unter den Einzelwerten steigen die Anteilscheine von Siemens Energy als Dax-Spitzenreiter um 3,1 Prozent. Der Börsenrückzug der Windkrafttochter Siemens Gamesa sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer vereinfachten Konzernstruktur, lobte Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan. Der Experte geht davon aus, dass sich der Fokus damit wieder auf das Optimierungspotenzial und die Chancen in der Energiewende richtet.

Unterdessen ging die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Beiersdorf verdiente zwar dank einer guten Nachfrage im vergangenen Jahr deutlich mehr. Für Unmut aber sorgte, dass der Konsumgüterkonzern seine Dividende weiter nur konstant halten will: Die Anteilscheine waren zwischenzeitlich um dreieinhalb Prozent abgesackt, bevor sie sich wieder etwas erholten und letztlich um 0,5 Prozent nachgaben.

Der Sportartikelhersteller Puma erwartet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr eine Abschwächung des Wachstums. Die Papiere fielen als schwächster Wert im MDax um 6,8 Prozent.

Für die Aktien von ProSiebenSat.1 ging es um 3,4 Prozent nach unten. Der Medienkonzern verschiebt kurzfristig die Vorlage des Jahres- und Konzernabschlusses und möglicherweise auch die Hauptversammlung. Grund sind regulatorische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Geschäft von Jochen Schweizer mydays, das im Wesentlichen aus dem Vertrieb von Gutscheinen besteht.

Ausserhalb der grossen Indizes schnellten die Aktien von GK Software um knapp 30 Prozent auf 188,20 Euro in die Hohe. Der sächsische Konzern steht vor dem Verkauf. Der japanische IT-Riese Fujitsu will den Cloud-Anbieter für den Einzelhandel übernehmen und bietet den Anlegern 190 Euro je Aktie.

Der Euro stieg angesichts der zunehmenden Inflationssorgen auf zuletzt 1,0670 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0684 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9360 (0,9417) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,68 Prozent am Vortag auf 2,76 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 123,50 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,65 Prozent auf 132,03 Punkte./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)