Ungeachtet der aktuellen Abschläge bleibe die Dynamik nach oben bestehen, erläuterte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Der Aufwärtstrend im Dax ist intakt", so der Analyst. Unterstützung komme gegenwärtig auch von sinkenden Ölpreisen. Die Experten der DekaBank hingegen sind etwas vorsichtiger: "Was für einen länger anhaltenden Aufschwung fehlt, ist eine fundamentale Begründung, etwa ein verlässlicher Ausblick auf steigende Unternehmensgewinne."
Genauso stark wie das wichtigste deutsche Kursbarometer entwickelte sich in den zurückliegenden Wochen der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der am Montag nun ebenfalls etwas nachgab mit minus 0,5 Prozent. Der MDax der mittelgrossen Werte sank um 0,97 Prozent auf 25 496,63 Zähler.
Erzeugerpreise aus Deutschland für Oktober gaben Hinweise auf einen nachlassenden Preisdruck. Die Daten machten Hoffnung, dass auch bei den Verbraucherpreisen bald der Hochpunkt der Inflationsrate erreicht wird, auch wenn das Inflationsproblem damit noch lange nicht überwunden sei, hiess es dazu von der Commerzbank.
Der jüngste Aufwärtsschub am Aktienmarkt gründet vor allem auf nachlassenden Inflationsdruck, entsprechende Daten aus den USA hatten unlängst die Rally befeuert und zugleich die Hoffnung der Aktien-Anleger auf künftig nicht mehr so stark steigende Zinsen genährt.
Für etwas Unbehagen sorgte zum Wochenauftakt die Corona-Lage in China, wo vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen am Sonntag der erste Corona-Tote seit gut einem halben Jahr gemeldet wurde. Anleger fürchten nun, das Land könnte nach zuletzt vorsichtigen Signalen einer gewissen Öffnung die Zügel wieder anziehen.
Unternehmensnachrichten gab es am Montag nur wenige. Positive Signale sendete der Linux-Softwarespezialist Suse mit einer starken Geschäftsentwicklung im Quartal und einem optimistischen Ausblick. Die im SDax notierten Papiere gewannen 4,5 Prozent.
Im Dax nahmen die Anleger bei den Aktien des Aromenherstellers Symrise , bei Siemens und bei den Titeln des Kunststoffkonzerns Covestro nach jüngst starkem Lauf Gewinne mit, die Titel verloren teils mehr als drei Prozent.
Rheinmetall gewannen vorne im MDax 2,9 Prozent. Die Deutsche Bank rät zum Kauf. Analyst Christoph Laskawi verweist auf die Mittelfristziele des Rüstungskonzerns und sieht die Papiere auch als gute Absicherung gegen negative konjunkturelle Trends im kommenden Jahr.
Die Anteilsscheine des Softwareherstellers Teamviewer profitierten von einer positiven Anlageempfehlung von Barclays mit plus 2,3 Prozent. Um mehr als fünf Prozent nach unten ging es unterdessen für die Papiere des IT-Dienstleisters Bechtle . Hier senkte die Bank Exane BNP Paribas den Daumen und votiert nun mit "Neutral"./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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