Zur Mittagszeit legte der deutsche Leitindex um 0,45 Prozent auf 14 987,81 Punkte zu. Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 0,94 Prozent auf 28 364,42 Punkte aufwärts.

Am Vortag hatten Sorgen vor einer Rezession in den USA den Dax auf Talfahrt geschickt. Seit Jahresbeginn steht damit aber noch immer noch ein Zuwachs von mehr als sieben Prozent zu Buche. Nun kommt Unterstützung für die Börsenstimmung durch den US-Streamingdienst Netflix , der mit einem starken Schlussquartal und mit seinem Neukundenzuwachs überzeugte.

Spannend allerdings könnte laut Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners, zudem auch der erste Optionsverfall des Dax in diesem Jahr um 13 Uhr werden. "Der Januar ist zwar ein eher kleinerer Verfallmonat. Aber die Tatsache, dass die grösste auslaufende Dax-Position der Call mit einem Basispreis bei 15 000 Punkten ist, macht den Verfall doch brisant." Die 15 000er-Marke werde damit zum Mass aller Dinge.

Unter den Einzelwerten stachen Siemens Energy mit kräftigen Kursschwankungen heraus. Zeitweise ging es bis zu 3,4 Prozent abwärts, dann wieder ins Plus. Zuletzt stand ein Minus von 0,8 Prozent zu Buche. Dem Energietechnikkonzern machen die Probleme seiner Windkrafttochter Siemens Gamesa weiter schwer zu schaffen, weshalb er seine Margenprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 senkte. Allerdings überraschten alle anderen Geschäftsbereiche von Siemens Energy positiv und zudem wurde die Jahresprognose für den freien Barmittelzufluss trotz der Gamesa-Probleme angehoben.

Die T-Aktie gab um 0,8 Prozent nach und litt darunter, dass T-Mobile US Ziel eines Cyberangriffs wurde. Die US-Tochter schliesst nicht aus, dass durch den Vorfall hohe Kosten entstehen könnten.

Ausserdem bewegten Analystenurteile mehrere Dax-Werte auffällig. So hob die Bank of America die Zalando -Aktie um gleich zwei Stufen auf "Buy". Das Kursziel wurde zugleich mehr als verdoppelt und liegt nun bei 50 Euro. Die Aktie des Modehändlers setzte sich an die Index-Spitze mit plus 4,3 Prozent.

Die Aktien des Autozulieferers Continental und die der einstigen Tochter Vitesco aus dem SDax wurden vom Analysehaus Jefferies von "Buy" auf "Hold" abgestuft, was beide Werte spürbar belastete. Der Markt überschätze die Fähigkeiten, den ausserordentlichen Kostenanstieg weiterzureichen, schrieben die Analysten. In einem Jahr, in dem die Autohersteller Preise kürzen, um die Nachfrage anzukurbeln, könnten auch Zulieferer nicht alles haben, also etwa hohe Absatzvolumina und gute Preise.

Covestro zogen dagegen um 2,3 Prozent an, während sich BASF auf Vortagesniveau zeigten. Zu beiden hatte sich die Credit Suisse geäussert. Das Papier des Kunststoffherstellers hob Analyst Samuel Perry auf "Outperform", während er BASF auf "Underperform" abstufte. Bei den wichtigsten Produktgruppen dürfte Covestro den globalen Tiefpunkt hinsichtlich Angebot und Nachfrage erreicht haben und die Auslastungsquoten erholten sich allmählich wieder. Für BASF indes rechnet Perry bis mindestens ins Geschäftsjahr 2024 hinein nicht mit einer nennenswerten Verbesserung der Auslastung.

Aufmerksamkeit zogen zudem die Anteile von Hypoport auf sich, die am SDax-Ende 3,2 Prozent einbüssten. Der Finanzdienstleister besorgte durch die Ausgabe neuer Aktien frisches Geld./ck/stk

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)