In der Vorwoche war der Dax mit 11 862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Von diesem Niveau aus konnte er sich dann um fast sieben Prozent erholen. Auch in den USA verzeichneten die Börsen zuletzt starke Kursaufschläge. Die Risikofreude der Anleger wurde angesichts der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten genährt durch die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank. Marktexperte Andreas Lipkow warnte jedoch, diese Hoffnung könne kein nachhaltiger Kurstreiber sein. Vielmehr müsse diese Tendenz durch eine signifikante Abnahme der Inflationsdynamik und einer klar erkennbaren Zunahme der Gewinndynamik bei den Unternehmensergebnissen einhergehen.
Für den Dax senkte nun die DZ Bank ihre Prognose per Jahresende auf 12 800 Punkte, ist aber für Mitte 2023 mit einer Prognose von 14 000 Punkten schon wieder deutlich optimistischer. Der Aktienmarkt sollte sich im ersten Halbjahr 2023 wieder auf den anstehenden Aufschwung konzentrieren, so Analyst Sven Streibel.
Die Titel des Chipkonzerns Infineon bauten als Dax-Topwert zur Wochenmitte ihr Vortagesplus um 2,4 Prozent aus. Marktbeobachter verwiesen auf zuversichtlich stimmende Aussagen des Konzerns aus einer Telefonkonferenz. Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Anteile des Autozulieferers Continental mit minus 6,3 Prozent.
Carl Zeiss Meditec gewannen im MDax nach einer Hochstufung von "Hold" auf "Buy" durch die Berenberg Bank 3,4 Prozent. Die Aktie des Medizintechnik-Herstellers sei qualitativ hochwertig mit starken mittelfristigen Perspektiven und überverkauft, hiess es.
Im SDax standen die Anteile der Shop Apotheke zuletzt nur noch mit zwei Prozent im Plus. Nach Eckdaten für das dritte Quartal war der Kurszuwachs im frühen Handel noch deutlich höher ausgefallen.
Gegen den schwachen Trend im europäischen Autosektor verteuerten sich die Papiere des Zulieferers Vitesco nach mehreren Aufträgen für Batteriemanagementsysteme um 1,9 Prozent./ajx/men
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
(AWP)