Gegen Mittag verlor der Dax 0,48 Prozent auf 12 225,44 Punkte. Für den MDax der mittelgrossen Werte, der am Freitag noch ein Tief seit mehr als zwei Jahren markiert hatte, ging es um 0,05 Prozent auf 22 552,12 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um rund 0,3 Prozent.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September deutlich verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Analysten hatten mit keiner so starken Eintrübung gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die befragten Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die zu erwartende Entwicklung schlechter.

Über die Aktienmärkte weltweit war in der vergangenen Woche eine Welle der Angst vor einem tiefgreifenden Konjunkturabschwung hinweggerollt. Der Dax war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gerutscht. Befeuert wurden diese Sorgen zuletzt vom vehementen Eingreifen der Notenbanken gegen die hohe Inflation. Die Gefahr besteht, dass die Währungshüter dabei über das Ziel hinausschiessen und der Wirtschaft schaden.

Schnäppchenjäger griffen am Montag vor allem bei jenen Werten zu, bei denen die jüngste Verkaufswelle für deutlich gesunkene Kurse gesorgt hatte. Hierzu gehörten allen voran im Dax einige Werte aus dem Gesundheitssektor. So stiegen Siemens Healthineers um 1,1 Prozent. Aktien des Labordienstleisters Sartorius verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,1 Prozent.

Europaweit besonders gefragt waren auch Technologiewerte nach dem jüngsten Kursdämpfer. SAP im Dax gewannen 1,4 Prozent, für den Chipindustrieausrüster Aixtron im MDax ging es um 2,2 Prozent nach oben. Weil die Branche stark kreditfinanziert und deshalb von steigenden Zinsen betroffen ist, war sie zuletzt deutlich unter Beschuss geraten.

Auch griffen die Anleger bei jenen Unternehmen zu, die in der jüngsten Vergangenheit mit Gewinnwarnungen oder kassierten Jahreszielen negativ aufgefallen waren. Die Papiere des Gabelstaplerherstellers Kion kletterten nach der Gewinnwarnung vor knapp zwei Wochen nun um 2,7 Prozent.

Die Anteilsscheine von Uniper setzten ihre Erholung der vergangenen Handelstage mit einem Kurssprung von 12 Prozent fort. Ein Beratergremium der Bundesregierung sieht in der geplanten Verstaatlichung des Gasimporteurs auf Dauer eine Gefahr für den Wettbewerb. Angesichts der allgemeinen Lage sei die Verstaatlichung zwar "politisch nachvollziehbar", dürfe aber keine langfristige Lösung sein, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, der "Süddeutschen Zeitung".

Als Schlusslicht im Mittelwerteindex fielen dagegen die Papiere des Düngerkonzerns K+S mit einem Minus von 3,1 Prozent negativ auf. Börsianer verwiesen auf die gestiegenen Erzeugerpreise, die die Düngerindustrie bremsten./edh/stk

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)