Der MDax der mittelgrossen Unternehmen verlor am Dienstag zuletzt 0,65 Prozent auf 28 680,11 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand ein halbes Prozent tiefer.

"Die Volatilität zieht vor den Zentralbankentscheidungen wieder an und verdeutlicht die gestiegene Unsicherheit am Markt", schrieb Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. Die Anleger seien von der Jahresanfangs-Euphorie am Aktienmarkt angesteckt worden und fürchteten nun Aussagen der Währungshüter über eine Fortsetzung der aggressiven, restriktiven Geldpolitik.

Am Mittwoch gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag. Die Unsicherheit vor den Notenbank-Entscheidungen verdrängte am Dienstag auch erfreuliche Konjunkturdaten aus China, wo sich die Stimmung in der Wirtschaft erstmals seit Monaten wieder aufgehellt hatte.

Schlusslicht im Dax waren die Titel des Laborzulieferers Sartorius mit minus 2,3 Prozent. Fresenius Medical Care (FMC) gerieten mit einem Abschlag von 1,7 Prozent ähnlich stark unter Druck. Im schwachen europäischen Pharma- und Gesundheitssektor verloren beide damit überdurchschnittlich. Für den Dialyseanbieters FMC blieb Warburg Research vor der Veröffentlichung der Jahreszahlen pessimistisch.

Die Aktien von Airbus belastete eine gleich doppelte Abstufung von "Buy" auf "Sell" durch die Schweizer Bank UBS. Die Papiere verloren 0,9 Prozent. Analyst Ian Douglas-Pennant verwies auf die Vorsicht am Markt mit Blick auf die Produktionsziele des Flugzeugbauers.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beschafft sich über eine Wandelanleihe Geld für den im November angekündigten Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal. Der Konzern will insgesamt eine Milliarde Euro aufnehmen. Im MDax ging es für Rheinmetall um fast acht Prozent bergab, mit neuen Aktien droht Aktionären eine Gewinnverwässerung.

Optimistische Analysteneinschätzungen zum Reise- und Freizeitsektor gaben indes den Aktien von Sixt Auftrieb mit einem Plus von rund sechs Prozent. Jefferies stufte die Papiere des Autovermieters von "Hold" auf "Buy" hoch und sieht die Reisebranche 2023 widerstandsfähiger als zunächst gedacht./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)