Der EuroStoxx 50 sank am späten Vormittag um 0,25 Prozent auf 3967,98 Punkte. In der Vorwoche war der Leitindex der Eurozone kurz über die runde Marke von 4000 Zählern gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Ende März. Der französische Cac 40 gab am Montag um 0,31 Prozent auf 6721,05 Punkte nach. Der britische FTSE 100 stieg hingegen dank starker Rohstoffwerte um 0,24 Prozent auf 7574,68 Punkte.
Der Bergbausektor setzte sich mit einem Plus von 2,3 Prozent an die Spitze der europäischen Branchenübersicht und erklomm den höchsten Stand seit Juni. Händler verwiesen zur Begründung auf den zuletzt deutlich gestiegenen Eisenerzpreis sowie auf Chinas Covid-Lockerungen.
Unter den Einzelwerten gehörten Rio Tinto und Glencore mit Kursaufschlägen von 2,9 beziehungsweise 2,0 Prozent entsprechend zu den grössten Gewinnern im Stoxx-50-Index. Die Glencore-Papiere erklommen zudem ein weiteres Rekordhoch. Dabei stütze auch die Nachricht, dass der Konzern eine Korruptionsaffäre in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) mit der Zahlung von 180 Millionen US-Dollar an die DRK beigelegt hat.
Die Vodafone-Titel verteuerten sich zuletzt um rund 0,6 Prozent. Der britische Telekom-Konzern muss sich überraschend einen neuen Chef suchen, nachdem der eher glücklos agierende Nick Read seinen Rücktritt verkündet hat. Seit Oktober 2018 war er an der Spitze des Unternehmens, in seiner Amtszeit sanken das Vertrauen der Investoren und der Aktienkurs stetig. Die Aktie gab um mehr als 40 Prozent nach und liegt derzeit in der Nähe ihres 25-Jahrestiefs.
Die Anteilsscheine von Prosus sprangen an der Spitze des Stoxx-50-Index um 5,4 Prozent auf den höchsten Stand seit August nach oben. Sie profitierten vom 6-prozentigen Kursanstieg der Tencent-Papiere an der Börse Hongkong, beflügelt von ersten Lockerungen der chinesischen Null-Covid-Politik. Die Internet-Holding ist mit rund 30 Prozent am chinesischen Tencent-Konzern beteiligt.
Die Aktien von Readly International reagierten mit einem Kursplus von mehr als 55 Prozent auf eine Übernahme-Offerte für den schwedischen Online-Zeitschriftenkiosk. Readly International erhielt ein Barkauf-Angebot in Höhe von 12 Kronen je Aktie oder insgesamt rund 455 Millionen Kronen (rund 42 Mio Euro) von Tidnings AB Marieberg, einer Tochtergesellschaft der schwedischen Bonnier News Group. Der Deal steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass über 90 Prozent der Readly-Anteilseigner das Kaufgebot akzeptieren./edh/stk
(AWP)