Laut Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets, haben die Anleger bereits die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch im Blick und analysierten die Quartalsberichte der US-Unternehmen daher besonders auf Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche. Erwartet werde, dass die Fed das Tempo der Zinserhöhungen von 0,5 Prozentpunkten im Dezember auf 0,25 Punkte verlangsamen wird. Die kanadische Notenbank preschte unterdessen mit einer moderaten Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte vor und signalisierte, mit weiteren Erhöhungen abwarten zu wollen.

Der EuroStoxx 50 ging mit einem kleinen Minus von 0,12 Prozent auf 4148,11 Punkte aus dem Tag. Der französische Cac 40 verringerte seine Tagesverluste auf minus 0,09 Prozent und damit auf 7043,88 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 0,16 Prozent auf 7744,87 Zähler.

Microsoft hatte sich zum Jahresende angesichts der hohen Inflation und wachsender Rezessionssorgen schwergetan und deutlich weniger verdient. Das sowie auch geringer als erwartet ausgefallene Ziele für die Profitabilität des niederländischen Ausrüsters der Halbleiterindustrie ASML drückten zeitweise spürbar auf europäische Technologiewerte. Konzernchef Peter Wennink räumte Unsicherheiten durch die Inflation und steigende Zinsen ein, hofft aber auf eine Erholung des Halbleitermarktes in der zweiten Jahreshälfte. Die ASML-Aktien, die zeitweise knapp drei Prozent verloren hatten, schossen letztlich erholt mit plus 0,2 Prozent.

Die Anteile von Easyjet sprangen in London um fast zehn Prozent hoch. Trotz einer kräftigen Erholung der Nachfrage im Weihnachtsquartal hatte die Billigfluggesellschaft zwar erneut rote Zahlen geschrieben, doch für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr ist Konzernchef Johan Lundgren zuversichtlich. Bis dahin rechnet er mit höheren Ticketpreisen und wieder schwarzen Zahlen.

Um 1,0 Prozent ging es nach Umsatzzahlen des Bahntechnikunternehmens Alstom für dessen Aktien in Paris abwärts. In Zürich gelang es den Papieren von Givaudan sich von ihren Tagesverlusten zu erholen. Sie legten letztlich um 0,1 Prozent zu. Zwar hatte der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller 2022 mehr Umsatz erzielt, im Schlussquartal aber weiter an Schwung verloren. Die Profitabilität litt unter höheren Kosten./ck/jha/

(AWP)