Der EuroStoxx 50 machte am späten Dienstagvormittag einen Teil seiner Verluste vom Montag wett und stieg um 1,43 Prozent auf 3621,32 Punkte. Tags zuvor war er zeitweise auf ein Tief seit Mitte Juli abgesackt. Der französische Cac 40 erholte sich am Dienstag mit plus 1,07 Prozent auf 6289,06 Punkte. In London hielt sich der FTSE 100 nach einem verlängerten Wochenende dagegen lediglich stabil mit plus 0,10 Prozent auf 7434,91 Zähler. Am Montag waren in Grossbritannien die Handelsräume wegen des Feiertags "Summer Bank Holiday" geschlossen geblieben.

Zu den favorisierten europäischen Branchen zählten der Einzelhandel und die Banken mit jeweils etwas mehr als 2 Prozent Plus. Schlusslicht war der Rohstoff- und Minensektor mit einem Abschlag von 1 Prozent. Die Öl- und Gasbranche büsste 0,8 Prozent ein.

Unter den Einzelwerten legten H&M in Stockholm 0,4 Prozent zu, nachdem sie allerdings am Vortag den tiefsten Stand seit März 2020 erreicht hatten. Nun stufte die schwedische Handelsbanken die Aktie auf "Hold" ab und nannte Rezessionssorgen als Grund. Dem Fast-Fashion-Einzelhändler dürften wohl einige schwierige Quartale bevorstehen, hiess es in der Studie.

Carrefour büssten als Schlusslicht im Cac-40-Index 2,2 Prozent ein. Hier zog eine Abstufung durch die US-Bank JPMorgan auf "Neutral" Aufmerksamkeit auf sich. Die Leistungskennzahlen auf dem Heimatmarkt Frankreich und im übrigen Europa seien schwach gewesen, begründete Analyst Borja Olcese seinen Schritt. Dem Einzelhandelskonzern dürfte ein weiterer Abwärtszyklus mit Blick auf die Ergebnisse bevorstehen, da der Markt von einer höher als bislang erwarteten Inflation ausgehe. Er bevorzugt Ahold Delhaize . Diese Aktie stieg im EuroStoxx um 0,3 Prozent.

Im Blick standen zudem die Aktien von Sanofi , GSK und Haleon . Wie Barclays-Analyst Iain Simpson schrieb, dürfte das finanzielle Risiko durch die Klagen gegen das zurückgerufene Anti-Sodbrennen-Medikament Zantac (Ranitidin) in den USA weit geringer ausfallen als die 50 Milliarden US-Dollar, die die betroffenen Unternehmen in den vergangenen Wochen an Börsenwert verloren hätten. Simpson rechnet mit einem Vergleich in Höhe von weniger als 10 Milliarden Dollar. Dennoch geht er davon aus, dass die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen bis zu einer Einigung im kommenden Jahr unter Druck bleiben dürften. Sanofi stiegen um 0,7 Prozent, GSK zeigten sich prozentual fast unverändert und Haleon gaben um 2,5 Prozent nach.

(AWP)