Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades sprach angesichts der Börsenfeiertage in China und Australien sowie weitgehend fehlender Konjunkturdaten von einem ruhigen Handel mit einem geringeren Volumen als üblich. Am Nachmittag stehen lediglich vorläufige Daten zum Verbrauchervertrauen in der Eurozone im Januar sowie der Index der wirtschaftlichen US-Frühindikatoren vom Dezember auf der Agenda.

Veyret verwies zudem auf einen Gastvortrag von EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse - dieser beginnt allerdings erst nach dem europäischen Handelsschluss. Bereits am Wochenende hatte der niederländische Zentralbankchef und EZB-Ratsmitglied Klaas Knot der italienischen Zeitung "La Stampa" gesagt, dass mindestens bei den Sitzungen im Februar und März weitere Leitzinserhöhungen um jeweils 0,5 Prozentpunkte beschlossen werden sollten. Der Zeitpunkt für eine Verlangsamung der Zinserhöhungen sei "noch weit entfernt". Damit bekräftigte er Aussagen von Lagarde, die am Freitag betont hatte, man wolle den Kampf gegen die hohe Inflation entschlossen fortführen.

Im europäischen Branchenvergleich hatten am Montag Technologietitel die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um 1,3 Prozent. Er folgte damit der US-Technologiebörse Nasdaq, an der es vor dem Wochenende sehr viel deutlicher bergauf gegangen war als an der New York Stock Exchange (Nyse). Schlusslicht war hingegen der Index der Chemieunternehmen , der um 0,7Prozent nachgab.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Juventus Turin heraus, die ihr Minus zuletzt allerdings auf dreieinhalb Prozent eindämmen konnten. Dem börsennotierten Fussballverein wurden wegen Ungereimtheiten in der Bilanz vom Verbandsgerichtshof 15 Punkte abgezogen. Damit fällt der italienische Rekordmeister in der Tabelle deutlich zurück. Doch obwohl der Rückstand auf die gewinnträchtigen Champions-League-Plätze nun 14 Punkte beträgt, glaubt Coach Massimiliano Allegri noch an das Erreichen der europäischen Königsklasse. Zudem hofft Juventus auf eine Revision des Urteils. Ungemach droht indes auch vom europäischen Kontinentalverband Uefa, der nun ebenfalls die Finanzen der Italiener prüft.

Im Cac 40 zählte hingegen Thales mit plus 1,8 Prozent zu den grössten Gewinnern. Laut einer Studie der US-Bank Citigroup sollte das Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen deutlich von den Plänen für eine Erhöhung der französischen Verteidigungsausgaben in den kommenden sechs Jahren profitieren./gl/stk

(AWP)