In Bezug auf den Liquidationsprozess von Three Arrows mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln habe es von Kyle Davis und Zhu Su „noch keine sinnvolle Kooperation“ gegeben, hiess es in US-Insolvenzgerichtsunterlagen. Das Beratungshaus Teneo ist mit der Aufgabe betraut, die Vermögenswerte des Hedgefonds zusammenzutragen und zu erhalten.
Die Anwälte von Zhu und Davies haben den Insolvenzverwaltern von Three Arrows mitgeteilt, dass die beiden zur Zusammenarbeit bereit seien. Für den heutigen Dienstag ist eine Anhörung vor Gericht angesetzt.
Die Liquidatoren versuchen, eine mögliche “Abschhöpfung” des Fondsvermögens zu verhindern, wie Russell Crumpler von Teneo in einer eidesstattlichen Erklärung sagte. “In diesem Fall ist das Risiko erhöht, weil ein wesentlicher Teil der Vermögenswerte des Schuldners aus Bargeld und digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen und nicht-fungiblen Token besteht, die leicht übertragbar sind”, so die Anwälte der Insolvenzverwalter in den Gerichtsunterlagen.
Die Liquidatoren des Hedgefonds reisten laut der Gerichtsakten Ende Juni zur Büroadresse von Three Arrows in Singapur, um die Gründer zu sprechen. Die Tür war verschlossen, die Computer waren inaktiv und die Post stapelte sich vor der Tür. Leute, die in den umliegenden Büros arbeiteten, sagten, sie hätten in letzter Zeit niemanden das Büro betreten oder verlassen sehen.
Letzte Woche sprachen die Liquidatoren laut Gerichtsakten per Videokonferenz mit Anwälten von Davies und Zhu, aber nicht mit den Gründern des Fonds selbst.
„Personen, die sich als „Su Zhu“ und „Kyle“ identifizierten, waren zwar bei dem Zoom-Call zugeschaltet. Ihre Videofunktion war jedoch deaktiviert und sie waren die ganze Zeit stumm geschaltet, auch wenn ihnen direkt Fragen gestellt wurden“, so Crumpler von Teneo.
Die in Singapur ansässige Anwaltskanzlei Advocatus Law, die im Namen der Fondsgründer mit den Liquidatoren von Three Arrows sprach, reagierte am Montag ausserhalb der normalen Geschäftszeiten nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme.
(Bloomberg)