Eine Pressekonferenz von Scholz ist für circa 12.00 Uhr angekündigt. Das "Handelsblatt" berichtete, die Bundesregierung habe die Eckpunkte für die Rettung des Gasversorgers nahezu finalisiert.
Ein Paket könnte den Einstieg des Bundes bei Uniper mit bis zu 30 Prozent beinhalten, wie aus einem Papier für den Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie hervorging. Ausserdem sind demnach weitere Massnahmen geplant.
Uniper hatte staatliche Hilfen beantragt. Das Unternehmen muss wegen der Drosselung der russischen Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 teureres Gas auf dem Markt einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führt zu Liquiditätsproblemen. Uniper spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert mehr als hundert Stadtwerke und Industriefirmen.
Denkbar ist, dass die Bundesregierung im Zuge des Rettungspakets für Uniper eine Umlage für alle Gaskunden beschliesst, damit der Versorger Preissteigerungen weitergeben kann und damit finanziell wieder Luft bekommt.
Uniper hatte erst vor kurzem mitgeteilt, eine bestehende Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von zwei Milliarden Euro nun vollständig in Anspruch genommen zu haben. Nach Aussagen von Firmenchef Klaus-Dieter Maubach fliessen bei Uniper tägliche Mittel im mittleren zweistelligen Millionenbereich ab.
Bundeskanzler Scholz sowie Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatten Uniper staatliche Unterstützung zugesichert.
Habeck hatte gesagt: "Wir werden nicht zulassen, dass ein systemrelevantes Unternehmen in Insolvenz geht und infolgedessen der globale Energiemarkt in Turbulenzen gerät." Die Bundesregierung werde die Option wählen, die für den deutschen Steuerzahler die beste und günstigste und für die Versorgungssicherheit die sicherste sei./hoe/DP/men
(AWP)