Bei einem Besuch in Seoul warf Yellen am Dienstag China unfaire Handelspraktiken vor. "Länder im Indo-Pazifik und in der globalen Wirtschaft werden gegenüber Staaten verwundbar bleiben, die ihre Marktpositionen bei Rohstoffen, Technologien oder Produkten ausnutzen, um politischen Druck auszuüben oder Markt- und Handelsaktivitäten zu unterbrechen", sagte Yellen nach der Besichtigung eines Forschungskomplexes des Unternehmens LG. Ein solches Beispiel sei China.
Yellen rief zu einer Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen mit politisch gleichgesinnten Ländern wie Südkorea auf, um stabile Versorgungsketten aufzubauen und die Abhängigkeit von China bei Halbleitern, Batterien und anderen Produkten zu verringern. Die Volksrepublik habe "bedeutende Ressourcen darauf verwendet, sich eine beherrschende Position in der Herstellung von bestimmten Fortschrittstechnologien einschliesslich Halbleitern zu verschaffen".
Auch warb Yellen für ihren Vorschlag, angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine eine Preisobergrenze für russisches Erdöl umzusetzen. Angesichts der steigenden Inflation in den USA nannte sie eine solche Obergrenze "eines der mächtigsten Instrumente", um den höheren Energiereisen entgegenzuwirken.
Bei einem Gespräch mit Yellen äusserte Südkoreas Finanzminister Choo Kyung Ho die Absicht seiner Regierung, sich einer solchen Massnahme anschliessen zu wollen. Das Konzept der Preisobergrenze müsse so entworfen sein, dass sie helfe, die internationalen Ölpreise zu stabilisieren und den Inflationsdruck zu verringern, wurde Choo von seiner Behörde zitiert.
(AWP)