"Die Entscheidung über den Rückzug aus der ISS nach 2024 ist gefallen", sagte Roskosmos-Chef Juri Borisow am Dienstag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin. Seine Verpflichtungen gegenüber internationalen Partnern werde Russland aber erfüllen.
Die ISS-Direktorin bei der US-Weltraumbehörde Nasa, Robyn Gatens, sagte am Dienstag in Washington, Russland habe seine Absicht noch nicht offiziell mitgeteilt. Eine Roskosmos-Sprecherin wollte sich auf Anfrage nicht darauf festlegen, dass Borisows Äusserungen auch die offizielle russische Position sei. Borisows Vorgänger Dmitri Rogosin hatte während seiner Amtszeit gelegentlich gesagt, Russland wolle sich aus der Raumstation zurückzuziehen - offizielle Position wurde das aber nicht.
Zusammenarbeit trotz Krieg
Die ISS ist eines der letzten Felder ziviler Zusammenarbeit, die zwischen beiden Ländern nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine noch geblieben sind. Zuletzt hatten beide Seiten noch Gespräche geführt, die russische Beteiligung an der Raumstation bis 2030 zu verlängern.
Vor wenigen Wochen hatten die USA und Russland zudem ein Abkommen über gemeinsame Flüge zur ISS bekannt gegeben. So können Kosmonauten trotz Sanktionen auf US-Raumschiffen zur ISS fliegen und Astronauten umgekehrt auf Sojus-Flügen mitgenommen werden. Die Vereinbarung sei im beidseitigen Interesse, erklärte Roskosmos damals.
(Reuters)