In Grossbritannien und Frankreich werden am Montag nach Einschätzungen der Wetterdienste noch nie gemessene Rekordtemperaturen erwartet. Auch in Deutschland wird für Dienstag mit Temperaturen nahe den Höchstwerten gerechnet. Derweil kämpfen Einsatzkräfte im Süden Europas gegen verheerende Waldbrände, die Tausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben haben.

Britische Meteorologen rechnen am Montag mit Temperaturen über 40 Grad. Dies würde den bisherigen Rekord von 38,7 Grad 2019 deutlich übertreffen. "Uns stehen schwierige 48 Stunden bevor", sagte Staatssekretär Kit Malthouse dem Nachrichtensender BBC. Angesichts der Hitze hat die Regierung in London die nationale Notlage ausgerufen. Diese Warnstufe wird nach Angaben des britischen Wetteramtes nur dann angekündet, wenn Krankheiten und Todesfälle auch bei gesunden Menschen und nicht nur bei Risikogruppen auftreten.

Auch in Frankreich könnte es am Montag zu einer der heissesten Tagen in der Geschichte des Landes werden. Erwartet werden Temperaturen zwischen 40 und 42 Grad, berichtet der nationale Wetterdienst MeteoFrance. Die hohen Temperaturen und ein starker Wind heizen die Waldbrände an der Atlantikküste im Süden des Landes weiter an. Die Feuer hätten sich bis Montagmorgen auf 14.000 Hektare ausgebreitet, schrieb die örtliche Verwaltung auf Twitter.

In Westen Deutschlands werden für Dienstag nach Einschätzungen des Deutschen Wetterdienstes Temperaturen in Höhe von 40 Grad erwartet. Der Rekordwert liege bei 41,2 Grad, gemessen im Jahr 2019. Ein neuer Maximalwert werde nicht erwartet, ist einem Sprecher zufolge dennoch örtlich nicht auszuschliessen. Auch die wirtschaftlichen Folgen des warmen und trockenen Wetters werden bemerkbar. Durch Hitze und Dürre seien in den Jahren 2018 und 2019 in Deutschland 35 Milliarden Euro Schäden entstanden, teilte Klima- und Umweltministerium unter Verweis auf eine am Montag veröffentlichte Prognos-Untersuchung mit.

Im Süden Europas geht der Kampf gegen anhaltende Waldbrände weiter. Die Feuer haben sich bei Temperaturen über 40 Grad über Tausende von Hektar Land ausgebreitet. Spanien erlebt seit fast einer Woche eine Hitzewelle mit Höchstwerten von 45,7 Grad. In Griechenland meldete die Feuerwehr am Wochenende, dass innerhalb von 24 Stunden 71 Brände ausgebrochen seien. Das portugiesische Gesundheitsministerium hatte mitgeteilt, dass in den vergangenen sieben Tagen 659 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben seien, die meisten von ihnen ältere Menschen.

(Reuters)