Inmitten leicht negativer globaler Aktien konnten L/S-Equity-Fonds Überschussrenditen erzielen, in Europa insbesondere durch relative Trades.
Zwei Wochen vor Beginn der sehr atypischen Präsidentschaftswahlen in Frankreich weisen Hedgefonds unterschiedliche Haltungen gegenüber diesem Ereignis auf.
Bei Lyxor scheinen sich Global-Macro-Fonds mit Bedacht positioniert zu sein. Nach den Überraschungen beim Brexit-Referendum in Grossbritannien und bei den Wahlen in den USA legen sie grössere Vorsicht an den Tag. Während sie anscheinend keine besondere Positionierung hinsichtlich der Wahlen einnehmen, bauen sie in den Portfolios Risiken ab und bevorzugen Relative-Value-Geschäfte. Ihr Nettogesamtengagement in Aktien und Devisen (in USD) liegt in beiden Fällen unter 20%.
Seit Ende 2016 erhöhten Event-Driven-Fonds ihre europäischen Engagements in geringem Umfang. Unsere Portfoliozugänge sind allerdings unternehmensspezifisch. Hierzu gehören Fusionen, Unternehmen nach Fusionen und Rekapitalisierungen.
Nicht-europäische L/S-Equity-Fonds stockten ihre Allokation in Europa in den vergangenen 6 Monaten stetig auf, wobei Trends in Meinungsumfragen kaum Einfluss hatten. Sie scheinen auf den europäischen Aufschwung zu setzen. Bei ihren europäischen Positionen, auf die ein Drittel ihres Engagements entfällt, scheinen keine ungewöhnlichen Absicherungen zu bestehen.
Europäische L/S-Equity-Manager setzen anscheinend ebenfalls auf die Erholung, allerdings mit Schutzschichten. Seit Ende 2016 erhöhten sie ihr Nettoengagement um ein Drittel, wobei sie zyklische Sektoren wie Industrie, Technologie und Grundstoffe sowie Small Caps bevorzugen. Das soll nicht heissen, dass sie dieses Risiko abschütteln. Seit Ende Januar, als die Spannungen rund um die Wahlen zunahmen, reduzierten sie Finanzwerte und Aktien aus der EU. Daneben verstärkten sie die defensiven Sektoren und orientierten sich in Richtung europäischer Märkte ausserhalb der EU/EWU. Sie hielten ausserdem an ihrer Short-Position in Index-Futures fest, die sie im November 2016 implementiert hatten.
Schliesslich scheinen CTAs in Europa aggressiver positioniert zu sein. Ihre Long-Positionen in Aktien machen den überwiegenden Teil ihres aktuellen direktionalen Engagements aus, von dem ein Drittel Europa betrifft. Zum Teil abgesichert ist dies durch eine Long-Position in Euro-Bonds, eine Short-Position im Euro und eine Short-Position in der US-Duration, die alle nur von relativ geringer Grösse sind.