Nach wie vor bestehen viele Unklarheiten bei der Umsetzung seines Programms, insbesondere im Hinblick auf die Steuerreform, die Deregulierung und die öffentlichen Ausgaben.

In dieser Woche weckten verschiedene Aussagen zum Niveau des Dollars, zu Grenzsteuern oder auch zum Schicksal von Obamacare weitere Zweifel. Die Finanzierung von Trumps wichtigsten Massnahmen, der Zusammenhalt zwischen der Regierung und dem Kongress sowie die Auswirkungen einer US-Reflation im Ausland wurden allesamt in Frage gestellt.

Durch diese Zweifel wurde der Reflation-Trade weiter geschwächt. CTAs und Global-Macro-Fonds, die auf diese Trends am empfindlichsten reagieren, verzeichneten beträchtliche Rückgänge. Die anderen Strategien wurden durch den niedrigeren US-Dollar und rückläufige US-Renditen nur wenig beeinflusst.

Vor dem Hintergrund der Amtsübernahme von Donald Trump bleiben Analysten und Märkte in Bezug auf das globale Wachstum und Risikoanlagen weiter ziemlich optimistisch (Aktien aus Industrieländern stiegen 2017 bislang um 5% und die US-Renditen legten um 40 Bp. zu). Sie schenken der Trump‘schen Reflation immer noch einen Vertrauensbonus, auch wenn die anfängliche Dynamik schon zur Hälfte nachgelassen hat. Gegenüber Europa und Japan herrschen konservative Erwartungen, und das Wachstum in Schwellenländern ist unverändert. Sie erwarten zwar eine steigende weltweite Inflation, sind sich bezüglich der Inflationsimpulse in Europa aber uneins. Kräftigeres Wachstum und höhere Inflation würden die US-Notenbank zu einer Anhebung der Zinsen veranlassen – den Analysten und Zinsprognosen zufolge in drei Schritten, den Märkten nach in zwei. Die derzeit eingepreisten begrenzten Risiken machen die Märkte anfällig für plötzliche Anstiege der Volatilität.

Hedgefonds sind in diesen Trends in heterogenerer Weise positioniert. Am aggressivsten sind CTAs, die schematisch „long in Trump und long in Fed ggü. EZB“ aufgestellt sind. Demgegenüber bevorzugen Global-Macro-Fonds relative und abgesicherte Ansätze. Ihre Positionen könnten zusammengefasst werden als „neutral in Trump, long in Reflationsregionen und US-Dollar“. L/S-Equity-Fonds sind zwar weiter unterengagiert, erhöhten aber ihr Bruttoengagement, um grössere Chancen in der Titelauswahl nutzen zu können. Eine entschlossene Umsetzung aufseiten Donald Trumps nach seiner Amtseinführung würde stärker engagierte Special Situations im Verhältnis zu Merger Arbitrage zugutekommen, und umgekehrt.