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Die Business-Idee

Die Uhrenindustrie ist eine traditionsreiche und zum Teil behäbige Branche. Themen wie Blockchain und Digitalisierung werden bei den Herstellern der weltbekannten Schweizer Luxusuhren eher vorsichtig angepackt. Das Startup Adresta will das Thema Blockchain stärker in der Industrie verankern und erstellt digitale Zwillinge für hochwertige Uhren. In den Zertifikaten wird die Geschichte der Uhr mit Infos zum Hersteller gesichert, damit man bei einem Weiterverkauf oder beim Echtheitsnachweis auf ein verlässliches Dokument zurückgreifen kann. «Adresta setzt sich dafür ein, das Kundenerlebnis in der Luxusgüterindustrie zu verändern, indem durch die Kombination neuer Technologien Vertrauen und Transparenz geschaffen wird», so Co-Gründerin Leonie Flückiger.

Der Gründer

Leonie Flückiger studierte an der ETH und hat sich über das Jungunternehmer- und -unternehmerinnenprogramm der Universität mit dem Thema Startup vertraut gemacht. Adresta selbst entstand ursprünglich innerhalb des Versicherungskonzerns Helvetia. Im Rahmen des Helvetia-Kickbox-Programms reichte der Helvetia-Mitarbeiter Michal Behr gemeinsam mit weiteren Teammitgliedern die Idee für das Jungunternehmen ein. Anschliessend wurde das Konzept von den späteren Gründern Mathew Chittazhathu und Nicolas Borgeaud sowie vom ursprünglichen Team ausgearbeitet. Zusammen mit den ETH Juniors entwickelte die innovative Truppe eine erste technische Lösung. Leonie Flückiger stiess als Chief Technology Officer im Rahmen dieses Programms zum Gründerteam dazu. «Die grösste Herausforderung ist, mit 250 Tasks gleichzeitig zu jonglieren. Gefühlt muss alles parallel aufgezogen werden, täglich gewinnt man neue Erkenntnisse – und man braucht eine starke Vision, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren», so die Startupperin.

Der Markt

Während Smartwatches automatisch digitale Spuren hinterlassen, ist das Thema bei analog-mechanischen Uhren ganz anders gelagert. Vor allem bei Secondhandkäufern bestehen oftmals Unsicherheiten über die Originalität und Herkunft einer Uhr. Adresta sorgt hier für Sicherheit und Vertrauen. Jede Uhr, deren Hersteller Partner von Adresta ist, soll zweifelsfrei identifiziert und als Original verifiziert werden. Gleichzeitig werden Fälschungen und Diebesgüter auf dem Uhrenmarkt erkannt und von diesem ausgeschlossen. Das hilft Herstellern, Händlern und Käufern. Input bekam die Firma auch von Uhrenlegende Jean-Claude Biver, welcher die Lösung des Jungunternehmens in einem Gespräch lobend hervorhob.

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Das Kapital

Investiert sind immer noch die Helvetia sowie die Gründerinnen und Gründer selbst. Die Corona-Krise hat einige Vertriebspläne zunichte gemacht. Vor allem die Absage der grossen Uhrenmessen war ein Rückschlag für das Startup. Immerhin schafften es Flückiger und ihr Team erstmals, einen Stand an der Uhrenmesse in Basel zu ergattern. Corona kam dazwischen. Auch die wichtigen Märkte in Asien sind durch Flugsperren wohl noch einige Zeit nicht erreichbar. Weitere Investitionsrunden mit Business Angels sind in Planung.

Die Chance

Naheliegend wäre, wenn ein grosser Uhrenkonzern die Zertifizierungslösung exklusiv für sich kaufen würde. Aber auch eine Partnerschaft mit einem Softwareunternehmen ist denkbar. Flückiger und ihr Team schliessen auch nicht aus, dass sich ihre Zertifizierungslösung künftig auf andere Produkte der Luxusgüterindustrie ausdehnt, etwa auf Schmuck, aber auch auf wertvolle Dokumente, die eine einwandfreie Identifikation nötig machen..


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