Die Business-Idee

Viele herkömmliche Sexspielzeuge enthalten schädliche Weichmacher und Giftstoffe, die direkt durch die Schleimhaut in den Körper gelangen können. Melanie Alber möchte mit ihrem Unternehmen Fairamour eine Alternative bieten und setzt dabei auf Transparenz und faire Produktionsbedingungen. Sie arbeitet mit kleinen Herstellern zusammen, die nachhaltige Rohstoffe wie Edelsteine, Holz, Porzellan und giftfreies Silikon verwenden. «Mir ist einfach wichtig, Produkte anzubieten, bei denen transparent ist, wo sie hergestellt werden, sodass man wirklich auch weiss, was für Materialien man an seinen Körper lässt», erklärt die Gründerin. Ihr Ziel ist, die Kundinnen und Kunden für die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Intimbereich zu sensibilisieren und ihnen gleichzeitig ein hochwertiges und sinnliches Erlebnis zu bieten.

Die Gründerin

Melanie Alber ist nicht nur Gründerin von Fairamour, sondern arbeitet nebenbei auch Vollzeit als Marketingmanagerin. Ihre Erfahrung im Detailhandel und Marketing hat sie ideal auf die Gründung ihres eigenen Unternehmens vorbereitet. «Für mich war es der perfekte Werdegang», sagt sie. «Im Detailhandel lernst du, wie du mit den Leuten redest. Du hast keine Mühe, auf sie zuzugehen und ihnen zu erzählen, was du da machst.» Fairamour ist für sie eine Herzensangelegenheit, die sie neben ihrem Hauptberuf mit viel Engagement verfolgt.

Das Kapital

Fairamour wurde vollständig aus Eigenkapital finanziert. Melanie Alber gründete eine GmbH und investierte die benötigten 20’000 Franken in den Einkauf der ersten Produkte. Obwohl sie offen für Investoren ist, ist die Suche nach externem Kapital nicht ihre Priorität. «Wenn es mal jemanden gäbe, der das gerne unterstützen würde, dann kann man das auf jeden Fall anschauen», so Alber. Ihr Fokus liegt auf einem gesunden Wachstum, das die Philosophie des Unternehmens bewahrt. Sie möchte Fairamour unabhängig und authentisch halten und scheut sich nicht, den eingeschlagenen Weg auch ohne externe Geldgeber weiterzugehen.

Der Markt

Der Markt für nachhaltige Erotikprodukte ist noch relativ jung, bietet aber grosses Potenzial. Immer mehr Menschen achten auf die Inhaltsstoffe und die Herkunft der Produkte, die sie für ihren Körper verwenden. Fairamour will vor allem Frauen ansprechen, verzeichnet aber auch einen steigenden Anteil männlicher Kundschaft. Neben dem Vertrieb im Onlineshop verkauft Alber ihre Produkte auch auf Märkten und an privaten Verkaufspartys. «Einfach, um das noch mal ein bisschen mehr unter die Leute zu bringen», sagt sie. Durch diese diversifizierten Absatzkanäle erreicht sie eine breite Zielgruppe und will den Dialog über nachhaltige und bewusste Sexualität fördern. 

Die Chance

Fairamour sieht eine Chance, sich als führender Anbieter für nachhaltige Erotikprodukte in der Schweiz zu etablieren. Die Kombination aus hochwertigen Produkten, Transparenz und fairen Produktionsbedingungen spricht eine wachsende Zielgruppe an. Melanie Alber möchte mit ihrem Unternehmen nicht nur den Markt revolutionieren, sondern auch dazu beitragen, dass über Sexualität offener gesprochen wird. Sie sieht Fairamour in fünf Jahren als etablierten Onlineshop mit einem zusätzlichen Pop-up-Store, um den Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu bieten, die Produkte live zu erleben. Mit ihrer Vision und ihrem Engagement hat sie das Potenzial, Fairamour zu einer bekannten und vertrauenswürdigen Marke im Bereich der nachhaltigen Erotik zu entwickeln.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investorinnen und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.