Die Nettozuflüsse in eine Gruppe von fast einem Dutzend Anlageprodukten beliefen sich nach deren Einführung am 11. Januar bis am Donnerstag auf 15,6 Milliarden US-Dollar. Der Nachfrageschub hat dazu beigetragen, den Bitcoin-Kurs auf ein neues Rekordhoch zu treiben.

Die Bitcoin-Fonds von Unternehmen wie BlackRock und Fidelity Investments zählen zu den erfolgreichsten Debütanten in der Geschichte des ETF-Sektors. Sie haben sich an der Wall Street durchgesetzt und verlagerten den Schwerpunkt der Kryptowährungen aus Asien in die USA.

Viele Spekulanten auf dem Optionsmarkt gehen davon aus, dass Bitcoin in diesem Monat das Allzeithoch von 73'798 US-Dollar vom März übertreffen wird. Sie rechnen mit der Unterstützung durch die ETF-Nachfrage und erwarten, dass Zinssenkungen der Federal Reserve bevorstehen.

«Es gab massive Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs», schreibt Sean Farrell, Leiter der Digital-Asset-Strategie bei Fundstrat Global Advisors, in einer Notiz. Er sieht weiterhin eine Tendenz zugunsten von Kryptowährungen, «da sich das Wirtschaftswachstum in einem nicht rezessiven Tempo verlangsamt und die Anzeichen einer Desinflation anhalten».

Letzte Woche wurde der 21,4 Milliarden US-Dollar schwere iShares Bitcoin Trust von BlackRock zum weltweit grössten Bitcoin-Fonds und übertraf damit den 20,1 Milliarden US-Dollar schweren Bitcoin Trust von Grayscale Investments. Der 12,3 Milliarden US-Dollar schwere Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund liegt an dritter Stelle.

Amerikanische Börsenaufsicht übt Kritik an der Branche

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) erlaubte im Januar widerwillig Spot-Bitcoin-ETFs, nachdem es im Jahr 2023 zu einer gerichtlichen Aufhebung gekommen war. Überraschenderweise bewegte sich die Behörde im Mai auch auf eine Genehmigung von Fonds für den zweitgrössten Token Ether zu.

Ansonsten kritisiert die SEC unter ihrem Vorsitzenden Gary Gensler die angebliche Nichteinhaltung von Vorschriften durch die Digital-Asset-Branche. Die Bemühungen des US-Kongresses, gesetzgeberische Klarheit für Kryptowerte zu schaffen, haben in letzter Zeit an Fahrt gewonnen.

Ophelia Snyder, Präsidentin des Krypto-ETF-Anbieters 21 Shares, sagte, die Einführung von Digital-Asset-Fonds für Institutionen und Vermittler stecke noch in den Kinderschuhen. «Der Markt hat noch einiges vor sich und wir stehen noch ganz am Anfang», fand sie in einem Bloomberg-Podcast.

Der Bitcoin-Wert hat sich seit Anfang letzten Jahres mehr als vervierfacht. Dieser Anstieg hat die Erinnerungen an einen schmerzhaften Bärenmarkt im Jahr 2022 verdrängt. Damals wurden Betrügereien aufgedeckt, was zur Inhaftierung und Verurteilung des einst gefeierten Unternehmers Sam Bankman-Fried geführt hatte.

(Bloomberg)