«Ein wirklich differenzierendes Element in Trumps Politik war das Thema Kryptowährungen. Also warten wir ab, wie sich das entwickelt», sagte Stefan Gratzer, Managing Director und Leiter des institutionellen Wealth Managements für die Schweiz bei JP Morgan.

«Das könnte völlig neu sein, und niemand weiss, was das bedeuten wird. Es wird viel über Deregulierung gesprochen, die für Banken wie uns im Moment offensichtlich von Vorteil ist, aber auch hier müssen wir abwarten», erklärte Gratzer am Sonntag auf der MoneyTech-Konferenz in Kuwait.

Bislang herrscht Optimismus, dass Trumps Wachstumsversprechen, die auf Steuersenkungen und Deregulierung basieren, eine neue Phase des Aufschwungs in einer bereits florierenden Wirtschaft einleiten werden, insbesondere zu einem Zeitpunkt, an dem die Federal Reserve zu einer lockereren Geldpolitik tendiert. Viele erwarten, dass Trumps politische Ankündigungen, darunter eine Reihe von Steuersenkungen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und den Banken neue Geschäftsmöglichkeiten bescheren werden.

Seine Pläne zur Steuersenkung seien dabei entscheidend, so Gratzer. «Wenn man eine Aktie eines Unternehmens kauft, kauft man natürlich deren zukünftige Gewinne abzüglich der Steuern. Wenn die Steuern niedriger sind, ist der Aktienkurs höher. Ich denke, das ist in etwa das, was wir in der letzten Woche gesehen haben.«

»Trump hat offensichtlich das Repräsentantenhaus und den Senat auf seiner Seite, also könnte es sein, dass wir in den nächsten zwei Jahren diese Richtung sehen werden», sagte Gratzer. Nach den Zwischenwahlen im Jahr 2026 könnte es jedoch «nicht so einfach sein, so etwas zu tun».

Die Republikaner haben bei den US-Wahlen in der vergangenen Woche die Kontrolle über den Senat zurückgewonnen und werden voraussichtlich ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus behalten, auch wenn einige Rennen noch nicht entschieden sind.

(Bloomberg)