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Am Freitag preschte der Swiss Market Index (SMI) im späten Handel in der Spitze bis auf 12'142 Punkte vor und erreichte damit ein neues Rekordhoch.

Darf man dem unabhängigen Charttechniker Rolf Bertschi Glauben schenken, dann ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Er sieht das Börsenbarometer sogar in die Region von 14'300 bis 14'700 Zählern weiterziehen. Allerdings dürfte die nächste Stufe der Kursrakete wohl nur dann zünden, wenn der SMI über die starke Widerstandslinie bei 12'600 Punkten vorstossen kann.

Einen möglichen Spielverderber sieht Bertschi in der stark überhitzten Situation an der New Yorker Börse. Sollte es dort zu einem Rücksetzer kommen, bliebe das nicht ohne Folgen für den SMI. Mittelfristig würden sich die Aussichten dann eintrüben, wenn die Unterstützungslinie bei 11'800 Punkten fällt. Vorerst stehen die Ampeln allerdings auf grün, wie der einst für die Credit Suisse tätige Experte festhält.

Entwicklung des SMI über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Zuspruch erhält Bertschi übrigens von den beiden Nachfolgern bei seiner früheren Arbeitgeberin. Denn auch David Sneddon und Pascal Zingg trauen dem SMI auf längere Sicht deutlich höhere Notierungen zu. Sie sehen das Börsenbarometer ins nächste Jahr hinein sogar bis auf 14'890 Punkte steigen. Das entspräche aus heutiger Sicht noch einmal einem Anstieg um fast 25 Prozent.

Ohne deutlich höhere Kurse bei den Valoren von Nestlé, Roche und Novartis ist das womöglich aber nicht zu bewerkstelligen. Denn schliesslich steuern die drei Schwergewichte beim SMI mehr als die Hälfte zur Gesamtkapitalisierung bei.

Den Aktionärinnen und Aktionären von Nestlé, Roche und Novartis wäre das jedenfalls zu gönnen – dürfte sich ihre Freude über die jüngsten Indexrekorde angesichts der zuletzt rückläufigen Kursentwicklung doch eher in Grenzen halten. Die Genussscheine von Roche wurden abgestraft, nachdem der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel nicht wie erhofft die Jahresvorgaben erhöhte. Und auch die Aktien von Novartis und Nestlé hatten gegen Ende letzter Woche einen eher schweren Stand.

Meine Vermutung: Da würde der eine oder andere Grossinvestor bei den drei Indexschwergewichten wohl auf dem falschen Fuss erwischt, gelänge es dem SMI, über die Widerstandslinie bei 12'600 Punkten vorstossen zu können...

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Keine 24 Stunden mehr, dann wissen wir endlich, wie Logitech im zurückliegenden ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 abgeschnitten hat. Die Erwartungen an Firmenchef Bracken Darrell und seinen Arbeitgeber aus Lausanne haben es nämlich in sich: Die erfolgsverwöhnten Analysten erwarten im Vergleich zum Vorjahr nichts Geringeres als ein Umsatzplus von mehr als 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar.

Ein solches Plus würde es dem Unternehmen nach gerade mal drei Monaten erlauben, die Vorgaben für das im März nächsten Jahres endende Geschäftsjahr zu erhöhen. Und auch davon gehen einige gewiefte Analysten aus.

In den Handelsräumen der Credit Suisse sieht man die Aktien von Logitech kurzfristig denn auch bis auf 121 Franken steigen. In einem mir vorliegenden Kommentar raten die Autoren deshalb zu einer schnellen Wette auf die Papiere. Eine Stop-Loss-Limite setzen sie vorsichtshalber bei 104 Franken, sollten alle Stricke reissen.

Beeindruckender Höhenflug der Logitech-Aktien über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)

So wie ich das sehe, liegen dieser Empfehlung charttechnische und nicht unbedingt fundamentale Überlegungen zugrunde. Dennoch dürfte vor allem der zur Veröffentlichung anstehende Zahlenkranz darüber entscheiden, in welche Richtung sich die Kursnotierungen in den nächsten Tagen bewegen.

Offiziell werden die Papiere von Logitech bei der Credit Suisse übrigens mit "Outperform" und einem 12-Monats-Kursziel von 133 Franken angepriesen. Sollte das Lausanner Unternehmen erneut überzeugen, könnten da nochmals ein paar Franken dazukommen...

 

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