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Am Donnerstag lädt die Schweizerische Nationalbank (SNB) zur geldpolitischen Lagebeurteilung nach Zürich. Schon heute dürfte klar sein: Mit bahnbrechenden Neuigkeiten wird Direktoriumspräsident Thomas Jordan an diesem Tag wohl kaum aufwarten können.

Im Kampf gegen den starken Franken erhält die SNB im Vorfeld jedoch prominente Unterstützung seitens der Credit Suisse. In einer mir zugespielten Strategiestudie schreibt die Grossbank, dass der Zeitpunkt für Wetten gegen den Franken günstig sei.

Die Autorin der Studie nennt gleich mehrere Gründe, weshalb Anleger mittels Kauf einer Call-Option auf den Dollar auf einen schwächeren Franken setzen sollten.

Der Währungsstrategin zufolge gibt es mittlerweile klare Anhaltspunkte für Interventionen durch die SNB. Was den Währungsschock nach der Aufgabe des Mindestkurses gegenüber dem Euro von Mitte Januar
angeht, so zeige dieser immer öfter seine hässliche Fratze.

Doch auch aufgrund seiner Überbewertung und der jenseits der Landesgrenze steigenden Zinsen ist die Expertin nicht gut auf den Franken zu sprechen. Die jüngsten Verschiebungen im Zinsgefüge hält sie für einen möglichen Auslöser, um die hohe Beliebtheit von Frankenanlagen bei hiesigen Anlegern zu brechen.

Selbst das unter der Schuldenlast ächzende Griechenland hat die Autorin der Strategiestudie noch nicht abgeschrieben. Eine Einigung sei weiterhin möglich und das Grundszenario bei der Credit Suisse, so lässt sie den Leser wissen.

An die geldpolitische Lagebeurteilung vom Donnerstag hat die Währungsstrategin keine Erwartungen. An Stelle eines rasch nachgebenden Frankens, sieht sie deshalb eher eine schleichende Abwertung.

Interessant ist, was die Expertin zur Schmerzgrenze der SNB schreibt. Diese vermutet sie gegenüber dem Euro in der Region zwischen 1,0350 und 1,0400 Franken. Darunter sind ihres Erachtens wieder Interventionen seitens unserer Währungshüter zu erwarten.

Auf lange Sicht nähert sich ein Währungspaar früher oder später wieder seiner Kaufkraftparität. Diese misst das Gleichgewicht der Kaufkraft zweier Volkswirtschaften. Beim Euro liegt die Kaufkraftparität irgendwo zwischen 1,20 und 1,28 Franken und beim Dollar in der Region von einem Franken. Allerdings kann es manchmal Jahre dauern, bis sich eine Über- oder Unterbewertung wieder abgebaut hat. Und wer weiss - vielleicht bleibt der Franken in einer Welt voller Ungleichgewichte noch viel länger überbewertet.

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Die Banken und ihre Aktienstrategen sind sich für einmal einig: Mit europäischen Aktien sollte sich in den kommenden Monaten noch einmal so richtig viel Geld verdienen lassen.

Diese Meinung teilt man auch bei Société Générale. In einer Strategiestudie trauen die für die französische Grossbank tätigen Verfasser dem EuroStoxx 50 Index bis Ende Jahr einen Anstieg auf 3800 Punkte zu. Das entspricht immerhin einem Aufwärtspotenzial von gut 8 Prozent. Bis Ende nächsten Jahres halten die Experten dann sogar einen Vorstoss bis auf 4200 Zähler für möglich.

Anders als viele ihrer Berufskollegen rechnen die Aktienstrategen bis ins dritte Quartal hinein mit einem Rücksetzer. Dieser dürfte den EuroStoxx 50 Index in die Region von 3250 Punkten tauchen lassen, was nicht weniger als 7 Prozent unter dem Schlussstand vom Freitag liegt.

Was die Börsenfavoriten der Société Générale anbetrifft, so zeichnet sich ein starker "Home Bias" ab. Dem heimischen CAC 40 Index traut das französische Bankinstitut bis Ende Jahr einen Anstieg von 14 Prozent zu. Neben der Börse in Mailand zählt jene in Paris damit zu den erklärten Favoriten.

Wenig gute Worte finden die Studienautoren hingegen für unseren Schweizer Aktienmarkt. Nach einem Rückschlag auf 8600 Punkten bis Ende des dritten Quartals, trauen sie dem Swiss Market Index im weiteren Jahresverlauf eine Erholung auf 9200 Zähler zu. Aus heutiger Sicht entspräche das einem mageren Plus von etwas mehr als einem Prozent. Die Ziele von 9400 Punkten bis Ende 2016 und von 9600 Zählern bis Ende 2017 sprechen ebenfalls eine Sprache für sich.

In der Strategiestudie nimmt die Société Générale Anpassungen bei den Branchenpräferenzen vor. Während der Softwaresektor von "Neutral" auf "Overweight" und die Aktien von Nahrungsmittelherstellern und Firmen aus der Öl- und Gasindustrie von "Underweight" auf "Neutral" herausgestuft werden, senken die Experten den Bergbausektor von "Overweight" auf "Neutral" und die Versorger von "Neutral" auf "Underweight". Favorisiert werden die Bankaktien, jene der Automobilhersteller sowie der Technologiesektor.

Da diese drei Wirtschaftszweige am Schweizer Aktienmarkt nur unterdurchschnittlich vertreten sind, überrascht die vorsichtige Haltung der Franzosen für unseren Heimmarkt nicht. An dieser Stelle sei allerdings gesagt, dass sich die Société Générale damit in allerbester Gesellschaft befindet. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldschleuse zum wiederholten Mal geöffnet hat, steht die als defensiv verschriene Schweizer Börse nicht gerade hoch in der Gunst der Banken und ihrer Aktienstrategen.

 

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