In den letzten Jahren geriet Nobel Biocare immer wieder ins Zentrum von Übernahmespekulationen. Aufgrund hausgemachter Probleme war der Hersteller von Dentalimplantaten mit sich selber beschäftigt und dadurch ein leichtes Ziel.

Um den zum Weltmarktführer aufgestiegenen Erzrivalen Straumann rankten sich hingegen keine vergleichbaren Spekulationen. Das könnte sich nun allerdings ändern, denn wie mir berichtet wird, hat das Basler Unternehmen das Interesse amerikanischer Medizinaltechnikkonzerne geweckt. Konkrete Namen werden mir bisher allerdings nicht genannt.

Meines Erachtens ist Straumann denn auch die attraktivere Braut. Wieso auch die Nummer zwei im Markt für Premiumimplantate übernehmen, wenn man die Nummer eins haben kann?

Anders als Nobel Biocare hat Straumann erst begonnen das reichlich vorhandene Kosteinsparpotenzial auszuschöpfen. Die noch unter dem früheren CEO Beat Spalinger eingeleiteten Massnahmen werden in Analystenkreisen als sehr glaubwürdig beurteilt. Darüber hinaus konnte mit Marco Gadola sowohl ein Kenner der Branche als auch des Unternehmens selber als Nachfolger gefunden werden. Straumann erhielt für die Verpflichtung Gadolas zuletzt einiges an Vorschusslorbeeren.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass bei den von mit kolportierten Übernahmespekulationen noch nicht all zu viel Fleisch am Knochen ist. Für mich sind die Aktien von Straumann denn auch eher aus fundamentaler Sicht ein Kauf, auch wenn sich die Aktionäre in Bezug auf eine Nachfragebelebung in den Absatzmärkten noch in Geduld üben müssen. Aufwärtspotenzial verspreche ich mir über die kommenden 12 bis 18 Monaten vor allem im Zusammenhang mit den geplanten Kosteneinsparmassnahmen.

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Die deutlich höhere Risikobereitschaft bescherte den europäischen Aktienmärkten einen beeindruckenden Einstand ins neue Jahr. Wie mir aus dem Handel berichtet wird, haben einige prominente Marktteilnehmer die Hausse der vergangenen Wochen verpasst. Viele springen deshalb jetzt noch auf.

Während sich die meisten Aktienstrategen gemütlich mit dem Strom treiben lassen, stemmt sich JP Morgan in einer heute erschienenen Strategiestudie mit aller Kraft dagegen.

Den Studienverfassern geht die Euphorie an den Märkten zu weit. Dass grössere Umschichtungen aus den Anleihen- in die Aktienmärkte anstünden, sei zur vorherrschenden Meinung geworden. Dasselbe gelte für die zuletzt mehrheitlich besser als erwarteten Berichten aus der Wirtschaft.

Deshalb stufen die Strategen die konjunkturabhängigen Sektoren an den europäischen Aktienmärkten von «Neutral» auf «Underweight» zurück. Gleichzeitig wird der Anlagekundschaft zu einer Reduktion von Risiken geraten.

An den Aktienmärkten zeichnet sich meines Erachtens eine Überhitzung ab. Obschon von den wirtschaftlichen Frühindikatoren positive Signale für die Märkte ausgehen, sind die Gewinnerwartungen für europäische Unternehmen noch immer rückläufig. Sprich: Die Aktienhausse ist liquiditäts- und nicht gewinngetrieben und hat zu einem substanziellen Bewertungsanstieg geführt.

Möglicherweise kommt die heute von JP Morgan kommunizierte Rückstufung konjunkturabhängiger Aktien und Sektoren gar nicht mal zu einem schlechten Zeitpunkt. Schon in der Vergangenheit bewiesen die Amerikaner an den europäischen Aktienmärkten mehr als nur einmal eine glückliche Hand.

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Es sind einmal mehr Deckungskäufe, welche heute in den Namenaktien von Transocean ein Kursfeuerwerk zünden. Gemäss einer am späten Freitag veröffentlichten Offenlegungsmeldung kontrolliert eine Investorengruppe um den US-Milliardär Carl Icahn mittlerweile 5,61 Prozent am in der Schweiz niedergelassenen Ölserviceunternehmen.

Gleichzeitig scheint es Gespräche zwischen der Investorengruppe und den Firmenverantwortlichen von Transocean gegeben zu haben. Dabei habe Icahn eine Dividende von mindestens 4 Dollar je Aktie gefordert. Weigert sich das Unternehmen einzulenken, will der US-Milliardär an der nächsten Generalversammlung einen entsprechenden Antrag stellen.

Die ersten Forderungen des neuen Grossaktionärs liessen nicht lange auf sich warten. Icahn ist für seine aktive Rolle als Aktionär geradezu berühmt-berüchtigt, auch wenn sich seine Engagements in den letzten Jahren nicht immer ausbezahlt gemacht haben.

Möglicherweise schiesst der US-Milliardär bei Transocean mit seiner Forderung nach einer massiven Dividendenerhöhung übers Ziel hinaus. Immerhin liegt die Verschuldung des Ölserviceunternehmens mit rund 12 Milliarden Dollar noch immer über dem von den Firmenverantwortlichen definierten Zielgrösse von 7 bis 9 Milliarden Dollar. Diese Angaben entnehme ich zumindest einem Kommentar von RBC Capital Markets. Ausserdem liessen sich wohl nur mit einer strategischen Neuausrichtung auch wirklich Aktionärswerte freisetzen.