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Bisher konnten sich die Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) zwar nur zu verbalen Interventionen gegen den starken Euro durchringen. Ihre Tonlage hat sich über die letzten Wochen allerdings spürbar verschärft. Dennoch machte die europäische Einheitswährung nur bedingt Anstalten, schwächer zu werden.

Immer mehr Beobachter rechnen deshalb im Hinblick auf die Sitzung vom nächsten Monat mit konkreten Massnahmen. Am wahrscheinlichsten sei die Einführung von Negativzinsen auf Spareinlagen, so heisst es lapidar.

Alleine schon die Möglichkeit solcher Interventionen dürften den Berufskollegen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) derzeit schlaflose Nächte bereiten. Denn die Einführung von Negativzinsen hätte wohl unweigerlich einen Test des vor gut zweieinhalb Jahren eingeführten Mindestkurses für den Euro zur Folge. Und nach zahlreichen Offenmarktinterventionen in der Vergangenheit sitzen unsere Währungshüter ohnehin schon auf Devisenreserven im Gegenwert von gut 450 Milliarden Franken.

In einem Kommentar aus dem Hause UBS hinterfragt der Verfasser nun die Unabhängigkeit der Schweizer Währungshüter bei ihrer Zins- und Geldpolitik. An den Märkten gehe man davon aus, dass die SNB ebenfalls mit negativen Einlagezinsen auf einen entsprechenden Vorstoss der EZB antworten werde.

Der Experte ist sich dessen allerdings alles andere als sicher. Denn im Gegensatz zur EZB stünden bei der SNB weder die Preisentwicklung noch andere geldpolitische Aspekte, sondern ausschliesslich die Verteidigung des Euro-Mindestkurses im Mittelpunkt ihres Handelns.

Der spekulative Aufwärtsdruck fehle beim Franken allerdings, weshalb die SNB nicht zum Handeln gezwungen sei. Daran werde sich nur dann etwas ändern, wenn die Teuerung einsetze. Bis dahin sollten Massnahmen wie die Einführung von Negativzinsen auf Spareinlagen als Pfeil im Köcher behalten werden.

Überrascht zeigt man sich bei der UBS von der jüngsten Entwicklung des Frankens. Zum Euro bewege sich letzterer in einem immer engeren Handelsband, weshalb Veränderungen des Dollars zur europäischen Einheitswährung vollumfänglich auf den Franken durchschlagen würden. Auch deshalb sei die SNB bis auf weiteres nicht zu Massnahmen gezwungen, so der Experte.

An dieser Stelle sei einmal mehr gesagt, dass die Verantwortlichen der SNB in den letzten Jahren vieles richtig gemacht haben. Dennoch haben sie sich mit der Einführung des Euro-Mindestkurses gewissermassen in eine Abhängigkeit zur EZB manövriert. Ob die europäischen Kollegen kommenden Monat tatsächlich mit negativen Einlagezinsen aufwarten werden und ob dies auf eine unmittelbare Bewährungsprobe für den Mindestkurs hinausläuft, wird sich zeigen müssen.

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Obschon Transocean am vergangenen Donnerstag mit einem überraschend soliden Zahlenkranz aufwarten konnte, gerieten die Namenaktien im Laufe des Nachmittags unter starken Verkaufsdruck.

So richtig erklären konnte sich den Abgabedruck niemand. Auch bei mir gingen an diesem Tag zu späterer Stunde mehrere Anfragen aus dem Berufshandel ein. Der Zeitpunkt des Verkaufsdrucks lässt allerdings erahnen, dass er im Zusammenhang mit der Analystenkonferenz stehen muss.

Vermutlich sorgten die vom Ölserviceunternehmen zum kurzfristigen Branchenumfeld gemachten und von Vorsicht geprägten Aussagen für Verstimmung. Wirklich neu ist dieser Aspekt allerdings nicht, warnte doch in den vergangenen Wochen unter anderem die UBS in einer Sektorenstudie davor.

Obschon der gedrückte Kurs von Transocean etwas anderes vermuten lässt, spekulieren derzeit nur mässig viele Baissiers noch einmal auf tiefere Notierungen der Namenaktien. Ihre Engagements liegen derzeit bei ziemlich genau 4 Prozent aller ausstehenden Titel, was nach dem Einstieg des US-Milliardärs Carl Icahn vom vergangenen Jahr nicht sonderlich überrascht.

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Sulzer ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell ein gefeierter Börsenliebling in Ungnade fallen kann. Nach mehreren Ergebnisenttäuschungen in Folge fristen die Namenaktien des Winterthurer Traditionsunternehmens schon seit Monaten ein nicht enden wollendes Mauerblümchen-Dasein.

Wie mir aus Analystenkreisen berichtet wird, versucht Sulzer dem mit einer Charmeoffensive entgegenzuwirken. Erst kürzlich nahmen Firmenvertreter an einem Nebenwertesymposium von Goldman Sachs teil und berichteten von einer Nachfragenormalisierung in den Absatzmärkten. Gleichzeitig zeigten sie sich zuversichtlich, früher oder später bei den Margen wieder zu den Besten der Branche aufschliessen zu können.

Ähnliches berichtet heute die Berenberg Bank nach einem Besuch des Firmenstützpunkts von Sulzer im amerikanischen Houston. Die Botschaft des mir zugespielten Kommentars ist unmissverständlich: Die Nachfragesituation hat sich spürbar aufgehellt, weshalb einer Margenerholung in der ersten Jahreshälfte nichts mehr im Wege steht. Allerdings wolle sich das Unternehmen bei der Neuausrichtung Zeit lassen.

Sulzer bleibt meines Erachtens ein auf längere Sicht interessanter Turnaroundkandidat. Aus Sicht der Aktionäre ist vor allem die Verwendung des für Sulzer Metco erzielten Verkaufserlöses von zentraler Bedeutung. Einzig der eher mässige Leistungsausweis bei grösseren Firmenübernahmen löst bei mir gemischte Gefühle aus. Aber wie sagt man so schön: Im Zweifel für den Angeklagten.