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Wichtiger Stimmungsindikator für Aktien spielt völlig verrückt

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Ein wichtiger Stimmungsindikator für Aktien gibt Rätsel auf. Der cash Insider versucht die scharfe Bewegung einzuordnen. - Und: Nun springt auch noch die Hauptverantwortliche des Börsengangs bei den Aktien von Accelleron auf.

14.12.2022   11:57
Von cash Insider
NEW YORK, NEW YORK - JUNE 27: Traders work on the floor of the New York Stock Exchange (NYSE) on June 27, 2022 in New York City. The Dow Jones Industrial Average opened lower in morning trading coming off lasts week's market rally. (Photo by Spencer Platt/Getty Images)

Aktienhändler an der New Yorker Börse (Photo by Spencer Platt/Getty Images)

Quelle: Getty Images

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Am Freitag berichtete ich davon, dass die Handelsumsätze an den Aktienmärkten für diese Jahreszeit ungewöhnlich üppig sind. In anderen Jahren waren sie mit Beginn der Adventszeit stets rückläufig. Nur rund um den grossen Derivatverfall ziehen die Umsätze meist noch einmal für wenige Tage an. Am kommenden Freitag ist es dann wieder soweit...

Es sind allerdings weniger die ungewöhnlich üppigen Handelsumsätze, welche mir ins Auge springen. Vielmehr spielt mit dem Put-Call-Verhältnis ein viel beachteter Stimmungsindikator völlig verrückt. Wie Erhebungen der Chicago Board Options Exchange (CBOE) zeigen, schoss dieser nicht eben unwichtige Stimmungsindikator innerhalb kürzester Zeit von 0,6 auf 1,46 hoch. Mit anderen Worten: Es wurden zuletzt substanziell mehr Put-Optionen als Call-Optionen auf amerikanische Aktien gekauft.

Nur gerade im Frühsommer 1997 lag das Put-Call-Verhältnis mit 1,48 sogar noch etwas höher. Selbst nach dem Platzen der Dotcom-Blase vom Frühling 2001, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise von Herbst 2008 oder während des pandemiebedingten Börseneinbruchs vom März 2020 war die Bereitschaft sich gegen unliebsame Überraschungen abzusichern oder auf rückläufige Aktienkurse zu spekulieren nicht annähernd so gross wie zuletzt.

Put-Call-Ratio CBOE

Entwicklung des Put-Call-Verhältnisses an der CBOE seit 1997 (Quelle: Bloomberg, CBOE)

Quelle: Bloomberg

Es ist nicht eben ungewöhnlich, dass es bei den Aktienoptionen im Vorfeld eines grossen Verfalls zu Ausnahmeerscheinungen kommt. Und dennoch machen die jüngsten Beobachtungen selbst langjährige Börsenbeobachter sprachlos.

Ich halte es allerdings für denkbar, dass neben dem bevorstehenden grossen Derivatverfall auch der Zinsentscheid der amerikanischen Zentralbank vom heutigen Mittwoch mithinein spielt. Das wäre jedenfalls eine weitere glaubwürdige Erklärung für die scharfe Bewegung beim Put-Call-Verhältnis. Der Stimmungsindikator ist aus meiner Sicht übrigens ein zuverlässiger Gegenindikator, deuten Exzesse nach oben doch auf eine übertriebene Vorsicht der Aktienmarktakteure hin.

Mal schauen, ob sich die Wogen in den nächsten Wochen wieder legen werden und sich wieder eine gewisse Normalität bei diesem Stimmungsbarometer einstellt. Ich werde die weitere Entwicklung im Auge behalten und gegebenenfalls wieder darüber berichten.

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Die Credit Suisse nimmt die Erstabdeckung der Aktien von Accelleron mit einer "Outperform" lautenden Kaufempfehlung sowie mit einem Kursziel von 23,50 Franken auf. Die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken ist nicht einfach irgendwer. Vielmehr hat sie als Hauptverantwortliche gemeinsam mit Goldman Sachs den Gang der einstigen ABB-Tochter an die Schweizer Börse SIX begleitet.

Wie der mir nicht namentlich bekannte Analyst schreibt, ist Accelleron in einem sehr fokussierten Nischenmarkt mit einer überblickbaren Anzahl Mitbewerber und Kunden tätig. Er hebt dabei insbesondere den hohen Umsatzanteil von 75 Prozent aus dem lukrativen Servicegeschäft hervor. Doch auch die Ausschüttungspolitik des Börsendebütanten scheint es ihm angetan zu haben, hat die Aktien seines Erachtens doch das Zeug, um zu einer Dividendenperle zu werden.

Rückblickend hat sich die Credit Suisse ganz schön viel Zeit gelassen. Goldman Sachs und die Zürcher Kantonalbank decken die Aktien nämlich schon seit dem ersten Handelstag ab. Die Amerikaner mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 22,10 Franken, die Zürcher sogar mit "Übergewichten".

Krankten die Valoren von Accelleron in den Wochen nach dem Börsengang noch an einer ominösen Kursschwäche, scheint diese nun überstanden. Ich kommentierte diese damals wie folgt:

...und schrieb des weiteren...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

 

 

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