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Vor Kurssturz: Bank-Stratege kippt UBS-Aktien rechtzeitig aus dem Portfolio

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Ein Stratege der Bank Julius Bär trennte sich gerade noch rechtzeitig von seiner UBS-Position. Weshalb sich seine Freude dennoch in Grenzen halten dürfte. - Und: Analyst rechnet bei den Aktien von Idorsia mit einer Kurshalbierung.

06.08.2024   11:45
Von cash Insider
Seitenansicht des UBS-Hauptsitzes am Paradeplatz in Zürich.

Seitenansicht des UBS-Hauptsitzes am Paradeplatz in Zürich.

Quelle: cash

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Aktien der UBS zählten in den letzten Tagen zu jenen, die am Schweizer Aktienmarkt besonders arg unter die Räder gerieten. Gestern Montag waren die Valoren der Grossbank zeitweise für weniger als 23 Franken zu haben. Damit errechnet sich alleine seit Donnerstagabend ein sattes Minus fast 14 Prozent.

Ein gutes Gespür bewies rückblickend der für die Bank Julius Bär tätige Mensur Pocinci. Der bekannte Markttechnikexperte kippte die UBS-Aktien schon vergangenen Mittwoch zu Kursen von 26,70 Franken mit einem Gewinn von knapp fünf Prozent gegenüber dem seinerzeitigen Einstandspreis aus seinem "Swiss Equities Portfolio". Die taktische Kaufempfehlung geht übrigens auf die ersten März-Tage zurück.

Kurseinbruch bei den UBS-Aktien in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Dass sich die Freude Pocincis dennoch in Grenzen halten dürfte, ist dem Umstand geschuldet, dass er zeitgleich die Valoren von Geberit, BKW und Sika in sein Musterportfolio aufnahm. Insbesondere die Aktien der beiden Bauzulieferer Geberit und Sika wären mittlerweile ebenfalls deutlich günstiger zu haben – wenn sich auch die Kursverluste längst nicht im Rahmen jener der UBS bewegen.

Momentan setzt sich das "Swiss Equities Portfolio" des Markttechnikexperten aus 21 Einzeltiteln von "A" wie ABB über "H" wie Holcim und "R" wie Roche bis "V" wie VAT Group zusammen.

Ob Pocinci mit dem Verkauf seiner UBS-Position wirklich richtig liegt, zeigt sich am kommenden Mittwoch. An diesem Tag legt die grösste Schweizer Bank nämlich ihren Zahlenkranz für das zweite Quartal vor.

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Den Aktionärinnen und Aktionäre von Idorsia werden auch weiterhin starke Nerven abverlangt. Prozentual zweistellige Tagesbewegungen sind keine Seltenheit. Dass die Valoren des Pharmaunternehmens aus Muttenz zum Spielball der Spekulanten verkommen, hatte sich das Gründer-Ehepaar Jean-Paul und Martine Clozel so vermutlich nicht vorgestellt.

Da wären zum einen die vorwiegend ausländischen Leerverkäufer. Wie Erhebungen der Beratungsfirma S&P Global zeigen, galten Ende Juli knapp 18 Prozent aller ausstehenden Aktien als "ausgeliehen". Ein geschätztes Drittel davon dürfte den Wandelanleihegläubigern für die Absicherung ihrer Anleihenbestände gegen Aktienkursschwankungen herhalten. Im Fachjargon spricht man in diesem Zusammenhang auch von sogenanntem "Delta-Hedging". Die verbleibenden zwei Drittel müssen den Leerverkäufern wohl für Spekulationen auf rückläufige Kurse herhalten.

Kursentwicklung der Aktien von Idorsia seit Januar (Quelle: www.cash.ch)

Zum anderen sind da auch die undurchsichtigen Derivatkonstrukte einiger Grossbanken. Ob es sich dabei um üppige Wetten auf steigende, fallende oder seitwärtsgerichtete Kurse handelt, lässt sich nicht abschliessend sagen und kann von Konstrukt zu Konstrukt variieren. Was sich allerdings sagen lässt: Besagte Derivatkonstrukte wirken bei stärkeren Kursausschlägen wie ein "Brandbeschleuniger".

In einem mir zugespielten Kommentar der Deutschen Bank räumt der zuständige Analyst Emmanuel Papadakis zwar ein, dass der Mittelbedarf Idorsias durch die Einigung mit den Wandelanleihegläubigern kurzfristig geringer geworden ist. Dennoch warnt er davor, dass die Baselbieter nach den Vereinbarungen mit Sosei und Viatris noch immer nicht aus dem Schneider sind.

Seines Erachtens werden sie mit einer Auslizenzierung des Wirkstoffs Tryvio nachlegen müssen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Analyst das kommerzielle Potenzial von Tryvio als eher gering einschätzt, hält er sowohl an seiner Verkaufsempfehlung für die Aktien als auch am Kursziel von gerade mal einem Franken fest. Im momentanen Börsenumfeld einmal mehr ein gefundenes Fressen für die Leerverkäufer...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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