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Taktische Kaufempfehlung

Vor dem Kursrückschlag: Aktienstratege zieht bei Roche gerade noch rechtzeitig die Reissleine

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Ein Londoner Analyst hat sich gehörig die Finger an Roche verbrannt, eine Zürcher Bank hat ihre taktische Kaufempfehlung gerade noch rechtzeitig zurückgezogen. Und: Muss eine Privatbank bei DocMorris den dicken Rotstift ansetzen?

aktualisiert um 12:00
Von cash Insider
Roche-Logo vor einem Gebäude in Rotkreuz

Roche-Logo vor einem Gebäude in Rotkreuz

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Mitte März sprachen Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär und sein Abteilungskollege Markus Wachter erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit wieder eine taktische Kaufempfehlung für die Genussscheine von Roche aus. Allerdings zogen sie nur wenige Wochen später und gut 20 Kursfranken tiefer wieder die Reissleine.

Für ihr ach gar kurzes Gastspiel beim Pharma-Urgestein aus Basel hagelte es in hiesigen Börsenkreisen zumindest vereinzelt Spott. Spätestens jetzt dürften diese Stimmen wohl verstummen. Denn seit die beiden Markttechnikexperten die Titelposition bei Kursen um die 285 Franken aus ihrem «Swiss Equities Portfolio» gekippt haben, haben die Genussscheine gleich nochmals knapp 40 Kursfranken verloren.

Neben Verkaufsdruck über die Index-Futures setzten dem SMI-Schwergewicht in den letzten Tagen auch zwei produktseitige Rückschläge zu. Zum einen zeigte eine hochdosierte Version des MS-Mittels Ocrevus in Vergleichsstudien nicht die erhofften Vorteile und zum anderen setzte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Versuchsreihen mit der Gen-Therapie Elevidys nach einem Todesfall vorübergehend aus. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass früher oder später auch die hiesige Pharmaindustrie mit Strafzöllen belegt werden könnte.

Rückblickend gehörig an Roche die Finger verbrannt hat sich hingegen die Bank of America. Wenige Tage vor dem Kursdebakel verlieh der in London beheimatete Pharmaanalyst Sachin Jain seiner Kaufempfehlung für die Genussscheine mit einem Kursziel von 340 Franken gleich zweifach Nachdruck.

Die Börsenschwäche greift auf die Genussscheine von Roche über (Quelle: www.cash.ch)

Im einen mir zugespielten Kommentar wagte er einen Blick auf die bald anstehende Veröffentlichung der Quartalsumsätze. Die Schlüsselbotschaft des Analysten: Er traue den Baslern im Pharmageschäft im Jahresvergleich sogar ein prozentual zweistelliges Wachstum zu.

In einem weiteren Kommentar liess er seine Anlagekundschaft wissen, dass das kommerzielle Potenzial der hochdosierten Version des MS-Mittels Ocrevus grundsätzlich unterschätzt werde und er in diesem Zusammenhang mit zusätzlichen Umsätzen von mehr als zwei Milliarden Franken für das MS-Mittel rechne. Spätesten seit dem vergangenen Donnerstag wissen wir nun aber, dass sich die hochdosierte Version von Ocrevus nicht als überlegen erweist. Damit verbunden erübrigt sich auch die erhoffte Verlängerung des Patentschutzes über die Jahre 2028/29 hinaus.

Bei Mensur Pocinci und Markus Wachter von der Bank Julius Bär dürfte sich die Freude über die frühzeitige Glattstellung der Roche-Position übrigens in Grenzen halten. Die beiden Markttechnikexperten sind im Rahmen ihres «Swiss Equities Portfolio» nämlich auch jetzt noch in 20 Einzelaktien von «A» wie ABB über «H» wie Holcim oder «S» wie Sulzer bis hin zu «Z» wie Zurich Insurance investiert.

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Am Freitag setzte der für Stifel tätige Analyst Yannik Siering bei seinen Schätzungen für DocMorris den dicken Rotstift an. Um mehr als 70 Prozent strich er seine diesjährigen Gewinnerwartungen für die Versandapotheke im Hinblick auf die Quartalsumsatzveröffentlichung vom Donnerstag zusammen. Siering preist die Aktien zwar weiterhin zum Kauf an – neuerdings jedoch «nur» noch mit einem Kursziel von 40 (zuvor 60) Franken.

Das höchste mir bekannte Kursziel hat nun mit 60 Franken der für Hauck & Aufhäuser tätige Analyst Christian Salis ausstehend. Doch auch er wird seine Schätzungen unter negativen Vorzeichen überarbeiten müssen. Die Frage lautet nicht ob, sondern vielmehr wann und in welchem Umfang. Bekanntlich will die Versandapotheke ja die Eigenmitteldecke mittels einer Kapitalerhöhung im Umfang von rund 200 Millionen Franken stärken.

Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen den Zwischenbericht vom kommenden Donnerstag dazu nutzt, um in Sachen Kapitalerhöhung endlich konkret zu werden.

Die Aktien von DocMorris notieren nur unwesentlich über ihren langjährigen Tiefstkursen (Quelle: www.cash.ch)

Schon vor Wochen begegnete ich dem Aktienkurszerfall bei DocMorris mit folgenden Worten:

Dass man sich dieser «Unterlassungs-Sünde» bei DocMorris bewusst geworden ist und für Abhilfe sorgen will, ist erfreulich. Besser spät als nie...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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1 Kommentar

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falera

Zeitgleich mit Trumps-Zolldesaster hat sich Roche mit zwei weiteren Fehlschlägen in die Nesseln gesetzt. Der weitsichtige Idealist und Roche-Insider André Hoffmann wäre nun gefordert, um dem amerikanischen Präsidenten die Lage von Roche näher zu bringen.

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