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Kürzlich stufte Morgan Stanley die Genussscheine von Roche in einer umfangreichen Branchenstudie von "Equal-weight" auf "Underweight" herunter. Gleichzeitig kürzte der Autor Marc Purcell – er gilt als Veteran unter den Pharmaanalysten – sein Kursziel auf 260 (zuvor 280) Franken.

In seiner Begründung geizte Purcell nicht mit versteckter Kritik an die Adresse des neuen Firmenchefs Thomas Schinecker. Durch Zukäufe versuche man zwar einerseits die Innovationskraft zu stärken und andererseits die Risiken der eigenen Entwicklungspipeline wegzudiversifizieren. Allerdings gehöre der Innovations-Aufschlag vergangener Tage wohl endgültig der Vergangenheit an, wie der Analyst schreibt. Er rechnet daher auch in den kommenden Monaten mit einer eher schleppenden Kursentwicklung und führt die Genussscheine von Roche deshalb unter den "Least Preferred Stocks" auf.

Nun legt die amerikanische Grossbank mit einem weiteren Tritt ans Schienbein des neuen Roche-Chefs nach und nimmt auch die Erstabdeckung der in New York gehandelten American Deposit Receipts mit "Underweight" und einem Kursziel von 38 Dollar auf. Dass die Valoren der Platzrivalin Novartis trotz eines geringeren rechnerischen Aufwärtspotenzials zum Kursziel von 114 Dollar mit "Equal-weight" eingestuft werden, ist schon beinahe eine Beleidigung.

Kursentwicklung der Genussscheine von Roche über die letzten drei Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne werden mir nun zurecht entgegnen, dass ich den milliardenschweren Firmenübernahmen doch ebenfalls skeptisch gegenüberstehe. Ich stelle das keinesfalls in Abrede, begegnete ich der Übernahme von Carmot Therapeutics im Dezember doch mit folgenden Worten:

Dennoch überraschen mich diese beiden Verkaufsempfehlungen von Morgan Stanley in so unmittelbarer Nähe zu den Mehrjahrestiefstkursen schon sehr. Zugegeben – die Genussscheine von Roche setzen aus Anlegersicht eine gute Portion Geduld voraus. Im Wissen, dass das Pharma-Urgestein aus Basel auf Berechnungen der Société Générale abgestützt unter dem Nettobarwert der sich bereits auf dem Markt befindlichen Produkte gehandelt wird, erscheint mir eine Verkaufsempfehlung dann doch ziemlich fehl am Platz. Und die attraktiv hohe Dividendenrendite versüsst das Warten.

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Gestern Dienstag berichtete ich von taktischen Aktienempfehlungen der UBS. Die in London niedergelassenen Strategen um ihren Chefdenker Gerry Fowler setzten gleich mehrere Firmen aus der Schweiz auf ihre Verkaufsliste – etwa das Marktentwicklungsunternehmen DKSH, den Pharmagrossisten Galenica, den Laborausrüster Tecan, den Automationsanbieter Belimo, den Pharmazulieferer Bachem oder eben auch das Schwergewicht Roche.

Doch auch die Kollegen bei der Credit Suisse in Zürich waren nicht untätig. In einem Kommentar aus den Handelsräumen der UBS-Tochter gehen die Autoren immerhin mit zwei neuen taktischen Kaufempfehlungen an den Start.

Kursentwicklung der Medmix-Aktien in den letzten 12 Monaten (Quelle: www.cash.ch)

Einerseits haben es ihnen die Aktien der ehemaligen Sulzer-Tochter Medmix und andererseits jene von SoftwareOne angetan. Den Valoren von Medmix trauen die Autoren einen Vorstoss in die Kursregion zwischen 19,87 und 20,73 Franken zu. Bei einem unerwarteten Rücksetzer in die Kursregion zwischen 15,20 bis 14,69 Franken wird der Anlagekundschaft dazu geraten, die Reissleine zu ziehen und die Titelposition zu veräussern.

Auch den Aktien von SoftwareOne traut man ein ähnliches Aufwärtspotenzial von 15 bis 20 Prozent zu. Die Zielregion liegt somit zwischen 17,33 und 18,08 Franken. Das Handtuch werfen sollte man im Fall eines Rücksetzers in die Kursregion zwischen 13,56 und 12,81 Franken.

Die beiden Kaufempfehlungen gesellen sich zu den beiden bereits bestehenden Empfehlungen für die Valoren von Alcon und Swisscom. Mich freuen die beiden Neuzugänge Medmix und SoftwareOne nicht zuletzt auch deshalb, weil es sich um zwei meiner Schweizer Aktienfavoriten für 2024 handelt.

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