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«Verrat» an den Aktionären? Verkaufsempfehlung für die Aktien der UBS verhallt ungehört

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Ein Bankenanalyst wirft der UBS so etwas wie Verrat an den eigenen Aktionären vor. Allerdings reagiert die Börse überraschend entspannt. - Und: UBS-Analyst krebst bei Zurich Insurance in kleinen Schritten zurück.

12.04.2023   11:47
Von cash Insider
Pressekonferenz des Bundesrates am 19. März 2023 mit Vertretern der UBS und der Credit Suisse.

Pressekonferenz des Bundesrates am 19. März 2023 mit Vertretern der UBS und der Credit Suisse.

Quelle: Screenshot Youtube

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Aktien der UBS liegen am heutigen Mittwoch zwar im Angebot. Den Dividendenabgang in Höhe von 0,55 Dollar je Stück aufaddiert, errechnet sich sogar ein schönes Plus. Schon tags zuvor gingen die Valoren der grössten Schweizer Bank höher aus dem Handel.

Das überrascht insofern, als dass Mediobanca Securities die Aktien nach der Zwangsheirat mit der Credit Suisse von "Neutral" auf "Underperform" abstraft und das Kursziel auf 17,50 (zuvor 20) Franken kürzt. Wie der bekannte Bankenanalyst Adam Terelak schreibt, ist die Grossbank mit der Übernahme der Erzrivalin für den Finanzplatz Schweiz, nicht aber für die eigenen Aktionäre eingestanden. Er sieht in der Zwangsheirat einen Schlag ins Gesicht letzterer, sind üppige Dividenden und milliardenschwere Aktienrückkäufe damit doch nun erst einmal vom Tisch.

Kursentwicklung der UBS-Aktien in den letzten Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Und auch wenn der Mediobanca-Analyst es nicht explizit schreibt, lässt er zumindest zwischen den Zeilen durchblicken, dass die UBS so etwas wie "Verrat" an sich selber und an den Aktionären begangen habe.

Als kürzlich ein anderer Bankenanalyst bei der UBS sogar vor roten Zahlen warnte, hielt ich folgendes fest:

Die ziemlich entspannte Reaktion der Börse auf die Verkaufsempfehlung und andere pessimistische Analystenkommentare zeigt mir, dass man die Übernahme ziemlich ähnlich einschätzt. Was bislang übrigens auch noch kaum ein Thema ist: Alle die steuerlich abzugsfähigen Verluste, die sich bei der Credit Suisse in all den Jahren aufkumuliert haben. Ähnliches gilt ausserdem für die Kapitaleinlagereserven.

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Versicherungsanalyst Will Hardcastle von der UBS liess in den vergangenen Wochen und Monaten keine Gelegenheit aus, um die Aktien von Zurich Insurance in Kommentaren in Schutz zu nehmen. Ganz uneigennützig ist das nicht, hatte er die dividendenstarken Valoren zuvor doch sogar als "ein Kauf aus Überzeugung" angepriesen. Eigentlich sieht das Bewertungssystem der Grossbank so etwas gar nicht vor.

Gab Hardcastle das 12-Monats-Kursziel im Januar noch mit 574 Franken an, setzte er nach der Veröffentlichung des letztjährigen Ergebnisses den Korrekturstift an und kürzte es auf 544 Franken. Nun wiederholt der Analyst diesen Vorgang und traut den Aktien über die nächsten 12 Monate neuerdings noch einen Anstieg auf 530 Franken zu.

Kursentwicklung Aktien von Zurich Insurance seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Wie er schreibt, hat sich die Situation gerade im Haftpflichtgeschäft weiter eingetrübt. Doch obschon er die Bedenken einiger seiner Berufskollegen in Bezug auf die Arbeitnehmerentschädigungen für übertrieben hält, reduziert er seine Gewinnschätzungen um durchschnittlich 4 Prozent. Das wiederum ist vor allem dem Teuerungsschub und den dadurch höheren Kosten für Schäden, Gerichtsverfahren und Schmerzensgeldern geschuldet.

Lag Hardcastle mit seinen langjährigen Gewinnschätzungen bisher um rund 10 Prozent über den durchschnittlichen Markterwartungen, sind es neuerdings nicht mehr ganz so viel. Die Rolle desjenigen Analysten mit dem höchsten Kursziel für die Valoren von Zurich Insurance macht ihm allerdings auch jetzt niemand streitig.

Kürzlich berichtete ich davon, dass die Fondsmanager der UBS dem Ruf ihres Versicherungsanalysten gefolgt seien und bei Zurich Insurance zuletzt weitere Aktien zugekauft hätten. Als Käufer zu erkennen geben mussten sie sich nur, weil der Schwellenwert von 3 Prozent überschritten wurde und dadurch eine Meldepflicht erwuchs. Allem Anschein nach lassen sich wenigstens die Fondsmanager nicht von der Salami-Taktik Hardcastles beim Trimmen des Kursziels ins Bockshorn jagen...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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4 Kommentare

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peter+ern

Ob die UBS-Aktie ein Kauf oder ein flopp sein wird, Weiss ich nicht. Aber eines scheint mir gewiss zu sein.
- Die UBS ist heute "too big". - Sie hat die CS zu einem "Ramschpreise" von Bundesrat geschenkt bekommen. - Trotzdem wünsche ich den Kleinaktionären und Mitarbeitern der beiden Banken vom "Guten nur das Allerbeste."
Was ich nicht verstehe, dass der Bundesrat nicht eine wesentliche Bedingung durchsetzen konnte, nämlich dass die CH-CS innerhalb von einem Jahr wieder eine selbständige, unabhängige Bank sein soll. Zur CS-Sondersession. Warum verschwendet unser Parlament Zeit und Geld um Entscheidungen zu treffen, die "null und nichtig" sind. Der Bundesrat hat mit Notrecht die CS an die UBS verkauft, sorry, weil er, so denke ich, zu "unwillig" war, Verantwortung und Mühe für andere ernsthafte Optionen zu übernehmen. Aber an dieser bundesrätlichen Notrechts-Entscheidung kann gar niemand mehr etwas ändern. Oder, in diesem Fall wirklich nur das Parlament mit einer Gesetzes-Änderung. Für die Zukunft.
Was Unabhängigkeit Betrifft, sollte sich die Schweiz mehr an der Politik Frankreichs orientieren, statt den USA.

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fox

Geldgeil, vom einfachen Bürger über Politiker bis Bankster. Warum verantwortungsbewusst anlegen, wenn bei Abzocke und zerstören der Umwelt mehr rausschaut? Die neue Leasingrate des noch grösseren fossilen SUV will finanziert werden. Symbole der Abzocker sind 4 mindestens 4 Auspuffrohre und mindestens 3 Tonnen um das Ego bewegen zu können...

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franz65

Die UBS hat 3 Mia bezahlt und 56 Mia Eigenkapital bekommen. Die UBS wird in 2 bis 3 Jahren 30 bis 40 Milliarden Überschusskapital haben und das größte Aktienrückkaufsprogramm aller Zeiten starten (Ausnahme Apple Aktienrückkaufsprogramm). Ich sehe dann einen Aktienkurs zwischen 35 und 40, was rund einer Verdoppelung zum heutigen Kurs entspricht.

spekulant

Wow, das wäre wie der 6er im Lotto. Damit wäre mein " Verlüstli" als nur Kleiner bei CSS von " nur" 40000 getilgt. Es ist " lachhaft" 40000 Verlust für Leute die 40000 + Boni pro Jahr erhalten für weniger Leistung etc. als eben so manch Kleiner erlitt.

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