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Gestern zündete Kepler Cheuvreux bei den Namenaktien von AMS mit einer nachgerade euphorischen Unternehmensstudie ein Kursfeuerwerk. Der Studienverfasser traut den Papieren über die kommenden Monate ein Aufwärtspotenzial von mindestens 20 Prozent zu. Langfristig hält er sogar einen Anstieg um bis zu 75 Prozent für möglich – vorausgesetzt, der Halbleiterhersteller wird nicht von einem Rivalen geschluckt.
Was mein Berufskollege bei Kepler Cheuvreux, das kann ich auch. Das dürfte sich der für die Bank Vontobel tätige Experte gedacht haben. Er wartet heute mit einer nicht weniger überschwenglichen Studie zu Comet auf und traut dem Unternehmen über die kommenden fünf Jahre ein jährliches Umsatzwachstum von 13 Prozent zu. Davon abgeleitet errechnet der Experte neu ein Kursziel von 750 (535) Franken. Obschon sich die Aktien in den vergangenen 18 Monaten nahezu verdreifacht haben, setzen sie ihre Rekordjagd nach der aggressiven Kaufempfehlung weiter nach oben fort.
Ich will nicht ketzerisch sein: Aber an solche geradezu euphorischen Unternehmensstudien erinnere ich mich nur allzu gut aus der Zeit kurz vor dem Platzen der Technologieblase anfangs der Nullerjahre. Bleibt bloss zu hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.
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Auf Turnaround-Kandidaten zu setzen kann für Anleger äusserst lukrativ sein. Finden solche Unternehmen wieder zur alten Stärke zurück, ist ihrer Aktie eine Neubeurteilung und –bewertung so gut wie sicher.
Das hat man auch beim norwegischen Staatsfonds entdeckt. Denn obschon das die Verantwortlichen bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Abrede stellen, fällt auf, dass sie in den letzten Jahren eine Vorliebe für Firmen im Turnaround-Prozess entwickelt haben. Zumindest bei den hierzulande bekannten Beteiligungen handelt es sich fast nur um solche.
Auch an Sulzer kontrolliert der Fonds gut 3 Prozent der Stimmen. Das verrät zumindest die Mitte Januar bei der Schweizer Börse SIX eingegangene Offenlegungsmeldung.
Sonderlich glücklich dürften die Skandinavier mit ihrem Engagement bisher nicht sein. Eine alte Börsenweisheit besagt zwar, dass die Flut alle Boote hebe. Im Falle der in Winterthur beheimateten und traditionsreichen Firmengruppe warteten die Aktionäre bisher jedoch vergebens: Während die Börsenhausse die Aktien anderer Mitbewerber von einem Rekord zum nächsten klettern liess, blieben jene von Sulzer brutal zurück.
Auch seit gestern bekunden die Papiere wieder sichtlich Mühe. Auslöser ist eine wenig erbauliche Rückmeldung der Zürcher Kantonalbank von einem Treffen mit den Firmenverantwortlichen. Die unmissverständliche Botschaft des verantwortlichen Experten: Die Reorganisation harzt und die Neuausrichtung gestaltet sich schwieriger als erwartet.
Er vermutet viele innere Widerstände gegen das Vorhaben. Dem Experten zufolge scheint auch nicht ganz klar, wie die Produktion auf die Endmärkte ausgerichtet werden soll.
Und als ob das nicht schon genug wäre, deutet er für die erste Jahreshälfte eine weitere Ergebnisenttäuschung an. Sulzer fakturiere rund 40 Prozent des Umsatzes in Dollar. Der im Jahresvergleich rückläufige Greenback werde den Umsatz daher belasten. Dennoch scheine auch die Volumenentwicklung in Lokalwährungen eher unbefriedigend zu sein. Aufgrund der tiefen Volumen, der Kosten für die Reorganisation und die Investitionen in die IT-Infrastruktur werde der Semesterausweis eher verhalten ausfallen.
Nur dank den bereits vorsichtigen Umsatz- und Gewinnschätzungen hält man bei der Zürcher Kantonalbank an den bisherigen Annahmen fest. Nachdem die Aktien den breiten Markt um 12 Prozent verfehlt haben behält auch das «Marktgewichten» lautende Anlageurteil seine Gültigkeit.
Einmal mehr wird die Geduld der Sulzer-Aktionäre auf eine harte Probe gestellt. Denn mit dem harzenden Turnaround werden Managementkapazitäten bindende grössere Übernahmen womöglich vertagt. Vielleicht ist das aber gut so, fällt der diesbezügliche Leistungsausweis aus der Vergangenheit doch durchzogen aus.
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Dass Holcim und Lafarge mit ihren Hochzeitsplänen viele ihrer Rivalen in Zugzwang versetzen, ist nicht neu. Immerhin handelt es sich bei diesen beiden Unternehmen um niemand geringeres als den Weltmarktführer und die weltweite Nummer zwei unter den Zementherstellern.
Interessantes entnehme ich einer heute erschienenen Sektorenstudie aus dem Hause Jefferies. Darin findet der Verfasser nur positive Worte für den geplanten Zusammenschluss. Geografisch würden sich die beiden Unternehmen bestens ergänzen. Darüber hinaus glaubt er, dass die ursprünglich genannten Synergien um mindestens 20 Prozent übertroffen werden können.
Der Experte rechnet denn auch mit weiteren Zusammenschlüssen in der Zementindustrie. Er macht allerdings keine auch nur annähernd so attraktiven Kombinationen wie Holcim und Lafarge aus. Kein Wunder also, werden die Aktien von Holcim im Rahmen einer Wiederabdeckung mit einem Kursziel von 102 Franken zum Kauf empfohlen.
Immer mehr Analysten beginnen in Euphorie zu verfallen - Ein Schweizer Vorzeigeunternehmen kommt nicht auf Touren - Und: Jefferies feiert die Hochzeit von Holcim und Lafarge.
19.06.2014 11:20
Von cash Insider
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ams
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