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Während die amerikanische Leitbörse von einem Rekordhoch zum nächsten klettert, fristen die Aktien kleinerer und mittelgrosser Unternehmen in New York ein Mauerblümchen-Dasein. Ganz anders bei uns am Schweizer Aktienmarkt: Hierzulande spielt die Musik schon seit Monaten fast ausschliesslich in den Nebenwerten.

Das Ganze lässt sich mit beeindruckendem Zahlenmaterial unterlegen. Denn während der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) noch immer um knapp 2 Prozent unter dem Stand von Anfang Jahr liegt, errechnet sich beim Unterindex für kleine Unternehmen aus der Schweiz ein stattliches Plus von 14 Prozent. Jener für mittelgrosse Unternehmen bringt es immerhin noch auf eines von gut 6 Prozent. Beide Börsenbarometer notieren übrigens nur geringfügig unter ihren in den letzten Tagen erklommenen historischen Bestmarken.

Das erklärt auch, weshalb die Banken ihre Aktienanalysten nun schon seit Wochen zur Suche nach zurückgebliebenen Nebenwerten anhalten (siehe Kolumne vom 29. August). Zumindest bei der UBS ist man fündig geworden: In einer Unternehmensstudie verleiht der für die Schweizer Grossbank tätige Autor seiner Kaufempfehlung für die einst sehr beliebten Aktien von AMS noch einmal Nachdruck. Und obschon er beim Sensorenhersteller grundsätzlich von einer tieferen Bruttomarge ausgeht und seine Gewinnschätzungen um bis zu 13 Prozent zusammenstreicht, beziffert er das 12-Monats-Kursziel neu auf 40 (36) Franken.

Der Experte zeigt sich zuversichtlich, dass in Zukunft mehr Sensoren aus dem Hause AMS in Smartphones Verwendung finden. In diesem Zusammenhang erwartet er auf Unternehmensebene ein zweistelliges Umsatzwachstum. Frische Wachstumsimpulse erhofft man sich bei der UBS auch von der Einführung neuer Produkte.

Auf Seite 2 der Unternehmensstudie geht der Autor sogar noch einen Schritt weiter und sagt dem Sensorenhersteller im besten Fall sogar eine Verdoppelung des Aktienkurses auf 65 Franken nach.

In Angesicht von so viel überschäumendem Optimismus überrascht, dass das UBS Fund Management die an AMS gehaltene Beteiligung auf unter 3 Prozent reduziert hat. Wenn man bei der Schweizer Grossbank doch so sehr an die Aktien des Halbleiterherstellers glaubt, weshalb dann diese Beteiligungsreduktion durch die hauseigene Fondsgesellschaft?

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Schon seit Tagen wird mir bei den Valoren der Partners Group von auffälligen ausserbörslichen Blocktransaktionen berichtet. Im Zuge eines überraschend starken Zahlenkranzes für die erste Jahreshälfte kletterte der Aktienkurs des äusserst erfolgreichen Private Equity Unternehmens aus der Innerschweiz vorübergehend auf über 500 Franken.

Dass sich mittlerweile wieder die Erdanziehungskraft bemerkbar macht, lässt darauf schliessen, dass es sich bei den ausserbörslichen Blocktransaktionen um Verkäufe handelt. Alleine am Dienstag wechselten ausserbörslich 0,3 Prozent der ausstehenden Aktien zu je 493,50 Franken die Hand.

Um wen es sich bei diesem ominösen Verkäufer handelt, ist nur schwer abschätzbar. Fakt ist: 16 Prozent der ausstehenden Aktien entfallen auf Kadermitarbeiter von Partners Group und weitere je 5,89 Prozent auf die Gründungsmitglieder Marcel Erni, Alfred Ganter und Urs Wietlisbach.

Noch sind bei der Schweizer Börse SIX keine Offenlegungsmeldungen eingegangen. Harren wir folglich den Dingen die da noch kommen.

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Während sich bei der Partners Group ein Erfolg an den nächsten reiht, ist der einstige Anlegerliebling Leonteq nur noch ein Schatten seiner selbst.

Mit seinem Einstieg und seiner Beteiligungserhöhung hauchte der Vermögensverwalter Veraison den Aktien des Anbieters strukturierter Produkte im Laufe des Julis zwar neues Leben ein. Seit Mitte August machen sich allerdings wieder Ermüdungserscheinungen bemerkbar.

Seit wenigen Tagen nimmt Kurszerfall bei Leonteq ein ziemlich zermürbendes Ausmass an. An dieser Stelle sei an die Spekulationen von Ende Juli erinnert. Damals wurde nicht ausgeschlossen, dass Veraison bereits wieder Kasse machen könnte (siehe Kolumne vom 26. Juli). Allerdings liessen sich diese Spekulationen nie erhärten.

Gut möglich, dass schon in den nächsten Tagen eine Offenlegungsmeldung bei der Schweizer Börse SIX eingeht und sich der ominöse Verkäufer von Leonteq-Aktien - wer auch immer es sein mag - darin zu erkennen geben muss.

 

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