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Bis zu den US-Präsidentschaftswahlen vom November ist es noch eine ganze Weile. Zumindest in den Medien ist der Wahlkampf – sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks - allerdings schon im vollen Gange. Und auch an den Finanzmärkten macht man sich jetzt schon Gedanken darüber, welche politische Kraft in den kommenden vier Jahren in Washington das Sagen haben wird.

Erst am Freitag liess der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump durchblicken, dass er keine Zukunft für "Jay" Powell an der Spitze der amerikanischen Notenbank sieht. Er wirft Powell vor, mit den geplanten Leitzinssenkungen Politik für die Demokraten zu betreiben und würde ihn alleine schon deshalb nicht für eine weitere Amtszeit nominieren.

Unvergessen bleibt auch die Eskalation im Handelsstreit mit Peking unter Trump. Eine Neuauflage dieses Streits wäre wohl unausweichlich, setzt der Republikaner – anders als Joe Biden – nicht auf Subventionen für die heimische Wirtschaft, sondern auf Strafzölle für chinesische und andere ausländische Unternehmen.

Ein interessantes Strategiepapier in Sachen US-Präsidentschaftswahlen wird mir aus London zugespielt. Auf 13 Seiten setzen sich die für die britische Barclays tätigen Autoren um ihren Chefdenker Emmanuel Cau mit den möglichen Folgen für die Aktienmärkte auseinander.

Kursentwicklung der beiden Aktien-Baskets der britischen Barclays für die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen

Kursentwicklung der beiden Aktien-Baskets der britischen Barclays für die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen

Quelle: LSEG Data & Analytics, Bloomberg, Factset, Barclays Research

Da sich aus heutiger Sicht noch nicht abschätzen lässt, ob Joe Biden für weitere vier Jahre im Amt bleibt oder ob sein republikanischer Gegenspieler gewählt wird, haben die Strategen eigens zwei Körbe mit jeweiligen Gewinner-Aktien zusammengestellt. Dabei orientierten sie sich an der Kursentwicklung rund um den Einzug Trumps ins Weisse Haus von 2016 und seine Abwahl vier Jahre später.

Für Anlegerinnen und Anleger, welche auf einen Wahlsieg Trumps wetten wollen, hat man bei der britischen Grossbank eine 27 Aktien starke Liste von möglichen Gewinnern zusammengestellt. Diese reicht von "A" wie Air Liquide bis "Z" wie Zealand Pharma. Aus der Schweiz sind bloss jene des Pharmazulieferers Bachem sowie des Bauchemieherstellers Sika auf der Liste zu finden. Die Aktien von Bachem werden bei Barclays nicht offiziell abgedeckt. Wenigstens haben die Briten aber für die Valoren von Sika eine Kaufempfehlung ausstehend – wobei das Kursziel 365 Franken lautet.

Unter den möglichen Gewinnern eines Wahlsiegs Bidens fällt die Ausbeute aus Schweizer Sicht mit dem Rückversicherer Swiss Re, dem Risikokapitalspezialisten Partners Group und dem Baumaterialhersteller Holcim nur unwesentlich grösser aus. Sämtliche dieser Aktien werden offiziell bloss mit "Equal Weight" eingestuft.

Ich habe mir die genannten Valoren mal gemerkt und werde die Kursentwicklung im Hinblick auf den November im Auge behalten. Oder wie mein Mentor stets zu sagen pflegte: Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie reimt sich zumindest.

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Was die Spatzen am Hauptsitz von SoftwareOne im steuergünstigen Stans schon seit Wochen von den Dächern pfeifen, ist seit gestern Montag bittere Gewissheit für den Verwaltungsrat: Die Gründeraktionäre – gemeinsam halten sie gut 29 Prozent am Anbieter von Cloud-Lösungen – geben sich nicht damit zufrieden, dass das Barangebot von Bain Capital seitens des Unternehmens einfach so zurückgewiesen wurde.

Mitte Januar lag das besagte Angebot noch bei 18,80 Franken je Aktie und damit um gut 10 Prozent über den zuletzt bezahlten Kursen. Da überrascht es nicht, dass die Gründeraktionäre in Opposition gehen – zumal sie sich im Frühsommer letzten Jahres ja bekanntlich mit dem interessierten Finanzinvestor zu einer Aktionärsgruppe zusammengeschlossen haben. Da liegt es doch geradezu auf der Hand, dass es zumindest zwischen den Gründeraktionären und Bain Capital noch Kontakte gibt.

Die Aktien von SoftwareOne vollzogen gestern Montag einen Kurssprung (Quelle: www.cash.ch)

Anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung soll nun der Verwaltungsrat ausgewechselt und Mitgründer Daniel von Stockar an die Spitze des Gremiums gewählt werden. Dazu bedarf es einer einfachen Mehrheit.

Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten Tagen finanzkräftige Trittbrettfahrer bei SoftwareOne einkaufen werden. Alleine schon deshalb könnten die Gründeraktionäre mehrheitsfähig werden und der Vorstoss glücken. Auch die 18,80 Franken je Aktie in bar sind vermutlich nicht in Stein gemeisselt. Für Fantasie ist aus Anlegersicht jedenfalls gesorgt – wobei ein Einstieg zu jetzigen Kursen durchaus spekulativen Charakter trägt...

...wobei ich mir schon in den nächsten Tagen aufschlussreiche neue Beteiligungsmeldungen erhoffe, die verraten, wer sich denn da alles in Stellung bringt.

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