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  5. Leerverkäufer: Wetten in New York gegen die UBS-Aktie steigen kräftig
An der New Yorker Börse

UBS gerät nach Credit-Suisse-Deal ins Visier amerikanischer Leerverkäufer

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Die Leerverkäufer in New York haben ihre Wetten gegen die Aktien der UBS zuletzt kräftig ausgebaut. Was sich dahinter verbergen könnte. - Und: Startet nach Novartis auch Roche an der Börse durch?

03.04.2023   11:37
Von cash Insider
UBS-Sitz am Paradeplatz in Zürich, links die Credit-Suisse-Zentrale.

UBS-Sitz am Paradeplatz in Zürich, links die Credit-Suisse-Zentrale.

Quelle: imago images / Jürgen Held

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Momentan sickern fast täglich immer neue Informationen zur Zwangsehe zwischen der UBS und der Credit Suisse in die Medien durch. So erfahren wir beispielsweise, dass die grössere der beiden Schweizer Grossbanken einer solchen Heirat gegenüber gar nicht mal so abgeneigt gewesen sei. Entsprechende Pläne habe es schon früher gegeben – wobei der Credit Suisse die Rolle der Braut zuteil wird, die sich nicht traut.

Anders als in der Teppich-Etage der UBS steht man der Übernahme in New York allerdings ziemlich skeptisch gegenüber. Wie Erhebungen der dortigen Börsenbetreiberin NYSE zeigen, haben die Leerverkäufer ihre Wetten gegen die dort gehandelten Aktien der beiden Grossbanken zuletzt nochmals kräftig erhöht.

Bei der UBS wird mit fast 16 Millionen American Deposit Receipts, kurz ADRs, auf rückläufige Kurse spekuliert, bei der Credit Suisse sogar mit knapp 18 Millionen Titel. Das sind rund 20 Prozent mehr als noch vor vier Wochen.

Kursentwicklung der UBS-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Gerade bei der grössten Schweizer Bank muss man Jahre zurückgehen, um auf ähnlich üppige Wetten der Leerverkäufer zu stossen. Der langjährige Durchschnitt liegt in New York in etwa so bei 8 Millionen leerverkaufter Aktien.

Anders als die dortige Börsenbetreiberin hält es die SIX Swiss Exchange nicht für nötig, eine Leerverkaufsstatistik zu führen – was ich in der Vergangenheit schon mehrmals als eine "Unterlassungssünde" anprangerte. In die Lücke springen Beratungsfirmen wie IHS Markit, die sich ihre Erhebungen gut bezahlen lassen.

Da die hiesigen Aktien von UBS und Credit Suisse um einiges besser handelbar sind als die in New York gehandelten Stücke, liegt die Vermutung nahe, dass hierzulande umfassendere Wetten gegen die beiden Grossbanken laufen, als dies in Übersee der Fall ist.

Für Wasser auf die Mühlen amerikanischer Leerverkäufer sorgt übrigens ausgerechnet die Politik in Washington. Erst berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg von einer angeblichen Untersuchung des amerikanischen Justizministeriums gegen die beiden Grossbanken. Ihnen werden nichts Geringeres als Verstösse gegen die Russland-Sanktionen zur Last gelegt.

Dann meldete der Nachrichtensender CNBC, dass die Credit Suisse auch nach dem milliardenschweren Vergleich von 2014 Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet und somit die damalige Vereinbarung verletzt habe. Dabei stützt sich der Nachrichtensender angeblich auf einen Bericht eines Senatsausschusses ab.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

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Am Freitag berichtete ich davon, dass der bekannte Charttechniker Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär den Swiss Market Index (SMI) von "Neutral" auf "Bullish" heraufgestuft und das Schwergewicht Novartis in sein "Swiss Equities Portfolio" aufgenommen habe.

Wie der Experte schreibt, ist die Ausgangslage beim SMI – jetzt da dieser den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bei 10'930 Punkten hinter sich gelassen hat – ziemlich vielversprechend. Gleichzeitig zeichne sich bei den langfristigen Momentum-Indikatoren eine Bodenbildung ab.

Kursentwicklung der Genussscheine von Roche im 12-Monats-Vergleich mit den Aktien von Novartis (Quelle: www.cash.ch)

Anders als bei den Aktien von Novartis zeigt sich Pocinci bei den Genussscheinen von Platzrivale Roche eher etwas ratlos. Er macht keinen Hehl daraus, dass dieses zweite Schwergewicht den SMI seit Jahresbeginn gar manchen Indexpunkt gekostet hat. Und obwohl der Charttechniker die Valoren des Pharma- und Diagnostikkonzerns aus Basel mittlerweile überverkauft erachtet, macht er noch keine Anhaltspunkte für eine Gegenbewegung aus. Dennoch zeigt sich Pocinci zuversichtlich, dass auch Roche dem SMI künftig wieder hilft und ihm nicht länger schadet.

Im Wissen, dass bei den Blue Chips nur die Valoren des Sorgenkinds Credit Suisse seit Jahresbeginn noch schlechter abgeschnitten haben als jene von Roche, muss man sich wohl oder übel mit wenig zufriedengeben. Da bei den Baslern – anders als beim Platzrivalen Novartis – keine unmittelbaren Produktneuigkeiten anstehen, dürfte eine Erholung vermutlich eher einem Marathon als einem 100-Meter-Sprint gleichen.

Auch bei der Privatbank Rahn + Bodmer traut man den Genussscheinen von Roche in einem mir zugespielten Kommentar durchaus ein gewisses Erholungspotenzial zu. Wie Berechnungen des Autors zeigen, notieren die Valoren mittlerweile um mehr als 14 Prozent unter dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Das wiederum ist schon ein ziemlicher Extremwert.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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3 Kommentare

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a

UBS will not be affected by short seller movements. They have a very good balance sheet for 2022.

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observer

Lieber Insider
ja, schon lange bemängelst Du, dass die Six keine Leerverkaufs-Statistik publiziert.
Hinter welcher Begründung versteckt sich denn Six?

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markus

Roche und Novartis starten jetzt durch - nach unten - beide sind kein Buy

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