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Wer am Schweizer Aktienmarkt auf den Startschuss für die alljährliche Weihnachtsrally wartet, der wartet bis heute. Zumindest in den Handelsräumen der UBS scheint man die Hoffnung auf anziehende Aktienkurse allerdings noch nicht ganz aufgegeben zu haben.
Nur so lässt sich nämlich erklären, weshalb die grösste Schweizer Bank gleich mit zwei neuen taktischen Kaufempfehlungen an den Start geht. Neben den Aktien der ehemaligen Novartis-Tochter Alcon werden auch jene des Börsen-Rückkehrers Sunrise Communications angepriesen.
Beide Aktien werden auch vom hauseigenen Analysten zum Kauf empfohlen. Bei Sunrise Communications nahm Polo Tang kürzlich die Erstabdeckung mit «Buy» und einem 12-Monats-Kursziel von 50 Franken auf. Der UBS-Analyst geht trotz hohen Promotionskosten von einer stabilen Umsatz- und Gewinnentwicklung aus. Gleichzeitig hebt er die attraktiv hohe Dividendenrendite hervor. Die Nummer Zwei im Telekommunikationsmarkt Schweiz hebe sich damit sowohl in Sachen Bewertung als auch in Sachen Dividendenrendite in positiver Weise von der Marktführerin Swisscom ab.
Dass das britische Mutterhaus Liberty Global ihre Schweizer Tochter mit einem hohen Schuldenberg in die Unabhängigkeit entliess, scheint bei der grössten Schweizer Bank niemanden so richtig zu stören. Ebenso wenig kritische Stimmen gibt es bei der Zusammensetzung der Aktionärsgruppe: Mit John Malone und Mike Fries nennen doch gleich zwei Liberty-Manager grössere Aktienpakete ihr Eigen.
Kursentwicklung der Sunrise-Aktien seit der Rückkehr an die Börse (Quelle: www.cash.ch)
Der für Medizinaltechnikunternehmen zuständige Abteilungskollege Graham Doyle bei der UBS wähnt seinerseits Alcon in der Favoritenrolle. Er stuft die Valoren des Ophthalmologieunternehmens ebenfalls mit «Buy» ein. Seit wenigen Tagen lautet das 12-Monats-Kursziel sogar 95 (zuvor 93,50) Franken.
Der Analyst traut der ehemaligen Novartis-Tochter auf Jahre hinaus ein zweistelliges Gewinnwachstum zu. Nach mehreren eher etwas enttäuschenden Quartalsergebnissen in Folge macht er wieder Raum für positive Überraschungen aus. Das spiegelt sich auch in seinen operativen Gewinnschätzungen wider, liegen diese doch bis zu 10 Prozent über den durchschnittlichen Markterwartungen.
Interessant ist, dass die beiden taktischen Kaufempfehlungen weder mit einem kurzfristigen Kursziel, noch mit einer Stop-Loss-Limite daherkommen. Als die Handelsabteilungen von UBS und Credit Suisse einst noch unabhängig voneinander mit eigenen taktischen Aktienempfehlungen unterwegs waren, war das zumindest bei der Credit Suisse noch anders. Stattdessen verweist man neuerdings auf das jeweilige 12-Monats-Kursziel des hauseigenen Analysten.
Die Aktien von Georg Fischer lagen in den letzten Wochen gut im Markt (Quelle: www.cash.ch)
Mitte Oktober pries man in den Handelsräumen der beiden Grossbanken sowohl die Aktien des Mischkonzerns Bucher als auch jene des Spezialitätenchemieherstellers Clariant und des Halbleiterausrüsters Inficon in der Hoffnung auf das schnelle Geld zum Kauf an. Doch dann wurde zuerst die Bucher-Position mit einem überblickbaren Gewinn von zwei Prozent und wenig später auch die Positionen Inficon und Clariant sogar mit leichten Verlusten glattgestellt. Zwischenzeitlich verdiente man mit den Valoren von Georg Fischer mal eben noch schnell etwas Geld.
Ich begegnete der Glattstellung der Bucher-Position mit folgenden Worten:
...und kam wenige Tage später zur Einsicht...
Nun scheint man endlich auch bei uns am Schweizer Aktienmarkt wieder Kaufgelegenheiten ausgemacht zu haben. Wenn das mal nicht erfreulich ist...
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