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Am heutigen Donnerstag zeichneten sich bei den Aktien von Zur Rose im frühen Handel heftige Verkäufe ab. Nach einer Herunterstufung von "Neutral" auf "Sell" durch die UBS gingen die Papiere des Börsenüberfliegers eine Viertelstunde später als sonst und gut 5 Prozent tiefer als am Vorabend in den Handel.

In einer 26 Seiten starken Unternehmensstudie erhöht der Autor Sebastian Vogel seine längerfristigen Schätzungen für den Marktanteil der Vertriebsapotheke bei verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland zwar auf 60 (zuvor 45) Prozent. Gleichzeitig geht er allerdings von einem etwas gemächlicheren Wachstum des dortigen Marktes aus. Dadurch reduzieren sich seine Umsatzerwartungen um bis zu 10 Prozent, was das 12-Monats-Kursziel auf 266 (zuvor 275) Franken schmälert.

Der UBS-Analyst lässt keinen Zweifel daran, dass er die euphorische Haltung einiger seiner anderen Berufskollegen nicht nachvollziehen kann. Obwohl er keine Namen nennt, spielt er damit auf die von Merrill Lynch und Jefferies ausgesprochenen Kaufempfehlungen mit Kurszielen von bis zu 600 Franken an. Mit seiner Verkaufsempfehlung steht Vogel momentan noch allein auf weiter Flur. Für einen solchen Tabubruch bedarf es viel Mut.

Kursentwicklung der Zur-Rose-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Nach einem frühen Rücksetzer auf unter 390 Franken können die von der Verkaufsempfehlung losgetretenen Abgaben mittlerweile denn auch gut absorbiert werden. Angeblich hätten ausgerechnet amerikanische Marktakteure bei Kursen unter 400 Franken zugekauft, so berichten mir befreundete Händler.

Ich bin mir nicht sicher, ob die UBS über die nötige Marktmacht verfügt, um den amerikanischen Rivalen zu zeigen, wo "der Bartli den Most holt". So sehr mich das Geschäftsmodell und die längerfristigen Wachstumsaussichten von Zur Rose auch überzeugen mögen, wünsche ich Sebastian Vogel, dass sein Mut zur Verkaufsempfehlung belohnt wird. Auch mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Aktien wieder günstiger zu bekommen sind, sobald sich der Hype der letzten Monate wieder etwas gelegt hat.

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Ein Jahr ist es nun her, dass das Covid-19-Virus von der chinesischen Metropole Wuhan aus seine Reise um die Welt antrat und dabei die Aktienkurse in die Tiefe riss.

Selbst die Genussscheine von Roche konnten sich dieser Abgabewelle damals nicht entziehen. Allerdings war ziemlich bald klar, dass der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel sogar Nutzen aus der Pandemie ziehen würde. Nur wenige Wochen später zeigten sich im Kurs bereits wieder neue Rekorde. Dabei wurden in der Spitze sogar Kurse von fast 360 Franken bezahlt.

Doch die Freude sollte nicht von Dauer sein. Im Diagnostikgeschäft liess die Pandemie bei den Baslern zwar die Kasse klingeln. Nicht so – oder zumindest nicht im erhofften Umfang - im Pharmageschäft. Günstigere Nachahmerpräparate liessen die Umsätze bei wichtigen Medikamenten wie Rituxan, Avastin und Herceptin regelrecht wegbrechen.

Seit zwei Wochen kennen die Genussscheine von Roche nur eine Richtung: Die nach unten (Quelle: www.cash.ch)

Und mit den Umsätzen erodierte auch der Zuspruch von Analysten. Egal ob Mark Purcell von Morgan Stanley, Richard Vosser von J.P. Morgan oder wie zuletzt Michael Leuchten von der UBS – wer von Rang und Namen war, kündete dem Pharma-Urgestein aus Basel und seinen Valoren die Liebe.

Ein tapferer Analyst hält weiterhin dagegen: Der für Mirabaud Securities tätige Olav Zilian. Gestern Mittwoch erhöhte er das Kursziel für die mit "Buy" eingestuften Genussscheine von Roche gar auf 419 (zuvor 408) Franken. Wie Zilian festhält, arbeitet das Unternehmen gleich an mehreren Wirkstoffen, mit welchen sich die Behandlungskosten auf ihrem jeweiligen Therapiegebiet senken lassen. Im Wissen um die wieder erwachten Diskussionen um ausufernde Medikamentenpreise ist das vermutlich mehr als bloss ein Apropos...

 

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